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Geldbeutel zu haben. Nach dem Motto »Fragen kostet nichts«
können Sie fast überall Verhandlungen über den Preis beginnen.
Selbstverständlich nicht im Supermarkt und ebensowenig in
Restaurants, aber auf jeden Fall in der Altstadt von Jerusalem.
Dort gehört fröhliches Feilschen zum Geschäft.
Das erste Angebot des Händlers können Sie getrost als
unverschämten Versuch verstehen, Sie über den Tisch zu
ziehen. Niemand erwartet, daß Sie darauf eingehen. Wenn Sie es
dennoch tun, ist das für den Händler langweilig und für Sie mit
Sicherheit ein schlechtes Geschäft. Beim Feilschen braucht man
gute Nerven und ein gutes Gespür für den ungefähren Wert
einer Ware. Nehmen Sie sich Zeit und machen Sie sich durch
Vergleiche bei verschiedenen Händlern im Basar erst einmal ein
Bild von der Preislage, bevor sie in konkrete Verhandlungen
eintreten, die einem Tauziehen gleichen. Hilfreich ist es auch,
nicht gleich zu erkennen zu geben, welches Objekt einem nun
besonders ins Auge sticht, sondern erst einmal über andere
Dinge mit geheucheltem Interesse zu verhandeln. Eher beiläufig
erkundigen Sie sich dazwischen nach dem Preis des ersehnten
Stücks. Seien Sie in der Wahl ihrer Mittel nicht zu zurück-
haltend, die Händler in der Jerusalemer Altstadt - davon können
Sie ausgehen - kennen sowieso alle Tricks. Gerne locken sie
ihre Kunden auf einem kleinen Umweg in den Laden. »Ach,
könnten Sie mir einmal helfen, ich muß einen Brief an den
deutschen Botschafter schreiben«, werden Sie von einem
Händler vor seinem Laden angesprochen. Sie sind gleicher-
maßen gerührt wie geschmeichelt, daß ausgerechnet Sie als
gebildeter Mensch um Beistand gebeten werden, und sitzen
schon im Laden und damit in der Falle. Dort hören Sie eine
Geschichte über die Tochter, die in Deutschland studiert und
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