Travel Reference
In-Depth Information
deren Aufenthaltsgenehmigung nun verlängert werden muß (es
gibt unzählige Variationen mit stets dem gleichen Ziel), sehen
einen angefangenen und schon etwas abgegriffenen Brief und
bekommen Kaffee angeboten. Ein Angebot, das Sie nicht
ablehnen können. Die Episode endet auf immer dieselbe Weise:
Es ist mir kein Fall bekannt, in dem der Brief jemals tatsächlich
geschrieben wurde und in dem nicht irgendwann Verhandlungen
über ein Schmuckstück begonnen haben. Jetzt müssen Sie
Nerven und Geschick beweisen.
Das erste Angebot des Händlers bezeichnen Sie als völlig
unakzeptabel. Darauf folgt meist die hinterlistigfreundliche
Frage: »Wieviel wollen Sie dafür bezahlen?« Vorsicht, Falle!
Jetzt bloß nicht den Preis nennen, den Sie wirklich zu bezahlen
bereit sind, sondern bestenfalls die Hälfte. Nun wird der Händler
Sie für verrückt erklären, bei solchen Angeboten könne er den
Laden gleich zumachen, aber da er Sie für einen guten
Menschen halte, reduziere er den Preis um ein paar Schekel.
Und so weiter und so fort. Zwischendurch droht der Zusammen-
bruch der Verhandlungen, Sie drehen sich um und geben »dann
eben nicht« zu verstehen, der Händler meint: »Lassen Sie uns
erst einmal Kaffee trinken, ich lade Sie ein«, das können Sie nun
wirklich nicht ablehnen, aber Sie werden - Ihre Reisegruppe
langsam aus dem Auge verlierend - ungeduldig, der Händler
ändert den Ton, die Freundlichkeit schwindet, er spürt ihre
Ungeduld und gleichzeitig Ihr Interesse, Sie aber merken, daß
der Händler ein Geschäft machen will.
Bei dieser Gelegenheit kann ein Geheimnis gelüftet werden:
Die Verhandlungen zwischen Israel und der Palästinensischen
Befreiungsorganisation, PLO, sind nicht viel anders abgelaufen
als Ihre Verhandlungen im Basar der Jerusalemer Altstadt. Wie
Search WWH ::




Custom Search