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daß sie genau hier und nirgendwo anders wohnen müssen. Wenn
Sie Menschen treffen wollen, denen Zweifel fremd sind, die in
sich und ihren festgefügten Überze ugungen ruhen, dann sollten
Sie die Siedler besuchen. Sie sind dort jederzeit willkommen,
denn die Siedler unterhalten ein Hotel. Am Wochenende ist das
Hotel allerdings meist ausgebucht, da viele fromme Juden aus
Israel, die den Siedlern in Gush Katif ideologisch nahestehen,
den Shabbat in diesem Hotel verbringen. Umgeben von
Stacheldraht und rund um die Uhr vom israelischen Militär
bewacht, ist dies eine Art von Urlaub, die - gelinde gesagt -
gewöhnungsbedürftig ist.
Die Siedler haben sich an diese Art von Leben längst
gewöhnt, sind sie doch überzeugt davon, daß ihnen dieses Land
von Gott gegeben ist, und wenn das - so der Siedler Imanuel -
mit gewissen Gefahren verbunden ist, dann muß man das
akzeptieren. Sie sollten sich nicht wundern, bei den Siedlern
gepflegtes Englisch mit starkem amerikanischem Akzent zu
hören: Nicht wenige dieser sich selbst als Pioniere verstehenden
Nahost-Cowboys stammen aus dem Wilden Westen, nämlich
den USA.
Die israelischen Siedler leben inmitten der palästinensischen
Bevölkerung des Gazastreifens, doch haben Israelis und
Palästinenser nahezu nichts miteinander zu tun. Die israelische
Siedlung Newe Dekalim zum Beispiel grenzt direkt an die
palästinensische Stadt Khan Yunis. Auf der einen Seite wacht
israelisches Militär, auf der anderen palästinensische Polizei.
Von Khan Yunis aus streift der Blick über die Dächer der
israelischen Siedlung, deren Häuser oft genug Palästinenser
gebaut haben, zum nahen Mittelmeer. Die israelischen Siedler
erwähnen gerne die guten Beziehungen, die sie einst zu den
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