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7.3.3 Flachenbasiertes Master-Slave-Konzept
Kontaktflachen entstehen durch eine Ausrundung von Elementflachen :
- Die Position der Zwangsbedingungen ist folglich entkoppelt von den Knoten,
d.h. es mussen zusatzliche Kontaktpunkte definiert werden, deren Lage (und
Anzahl) unabhangig von den Knotenkoordinaten ist.
- Einzelknoten konnen nicht berucksichtigt werden, weil sich aus ihnen keine
kontinuierliche Kontaktflache bilden lasst (Normalenrichtung fehlt).
- Die Kontaktnormale ist nicht auf die Masterflache beschrankt, sondern je nach
Implementierung kann anteilig oder sogar ausschließlich die Normale der Slave-
flache verwendet werden.
Die Kontaktnebenbedingung ist wie beim reinen Master-Slave-Konzept (lediglich)
von den Slaveknoten bzw. den Kontaktpunkten der Slaveseite zu erfullen.
Die auf Slaveseite berechneten Kontaktkrafte werden jedoch nicht ausschließlich
auf den oder die direkt betroffenen Masterknoten (des Elementes, das beim reinen
Master-Slave-Konzept die Kontaktflache bilden wurde) ubertragen, sondern uber
mehrere Masterknoten verteilt :
- Durch die Glattung der Kontaktdruckverteilung fallen gewisse Einschrankun-
gen bei der Vernetzung weg. So sind die Ergebnisse nahezu unabhangig von
den Knotenpositionen ( nichtkonforme Netze sind erlaubt) und der Wahl von
Master- und Slaveseite, d.h. der Master darf ruhig etwas feiner diskretisiert
sein, ohne dass sich unzulassig große Durchdringungen einstellen.
- Zu feine Masterflachen sind zu vermeiden, denn die Anzahl der (zusatzlichen)
Master-Kontaktpunkte ist aus Ezienzgrunden zumeist limitiert. Wie auch
beim reinen Master-Slave-Kontakt besteht dann die Gefahr, dass die Slave-
flache zwischen den Kontaktpunkten in den Master eindringt.
Die Slaveflache kann (vermeintlich) etwas in den Master eindringen ,wennman
anstatt der Kontaktflache die zugehorigen Elementflachen betrachtet.
Der Master dringt nicht mehr ganz so stark in den Slave ein.
Die Steifigkeitsmatrix besitzt eine großere Bandbreite , da pro Kontaktbedingung
deutlich mehr Knoten berucksichtigt werden mussen, und ist wegen der Unabhangig-
keit von Kontakt- und Elementflachen zudem unsymmetrisch .
Auswirkung auf Rechenzeit ist beispielabhangig: Einerseits ist jede Iteration nume-
risch aufwandiger, andererseits sind wahrscheinlich weniger Iterationen erforderlich.
Fur die Kabelhalterung bietet sich das flachenbasierte Master-Slave-Konzept an.
7.3.4 Schalendicke
Beim Beispiel Kabelhalterung wird die Klemmschelle mit Schalenelementen diskretisiert.
Da das Geometriemodell bereits die Schalendicke berucksichtigt, ist anstatt der Schalen-
mittelflache (Position der Knoten) die Schalenober- bzw. -unterseite als Kontaktflache
zu verwenden.
Bei anderen CAD-Geometrien kann es erforderlich sein, die Schalendicke bei der Kontakt-
diskretisierung zu ignorieren, um unerwunschte Durchdringungen zu vermeiden.
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