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6.5.1 Fließkriterien
Das Fließkriterium ist eine Testfunktion, mit der uberpruft wird, ob sich ein Material bei
einem gegebenen Spannungszustand rein elastisch verhalt.
Als Fließflache“ visualisiert, beschreibt das Fließkriterium die elastische Grenze
im dreidimensionalen Hauptspannungsraum (mehraxialer Spannungszustand).
Allgemeine Schreibweise:
f = f ( σ , Θ ,H i ) < 0 Elastischer Bereich
= 0 Plastischer Bereich
(6.75)
σ
=dev( σ ) − p 1 : Spannungstensor mit den Invarianten :
p =
1
3 tr(
): Hydrostatischer Druck
q = 2 dev( σ ):dev( σ ): von Mises-Vergleichsspannung
r = 3 2 [dev( σ )dev( σ )] : dev( σ ): Dritte Invariante
σ
Θ: Temperatur
H i mit i = 1, 2, ...: Verfestigungsparameter (Zustandsvariablen)
Additiver Split der Verzerrungen bei kleinen Deformationen:
ε
=
ε e +
ε p
(6.76)
Alternativ: Addition der Dehnraten bei inkrementellen Plastizitatstheorien (Rice,
1975):
ε = ε e + ε p
(6.77)
Multiplikativer Split des Deformationsgradienten bei großen Deformationen:
e
p
F = F
F
(6.78)
Veranschaulichung des Fließkriteriums fur den 1D-Fall mittels Prandtl-Element
(1. Variante: Reihenschaltung von Feder und Reibelement): f ( σ )=
|
σ
|−
σ Y =0
Viskoplastizitat (ratenabhangige Plastizitat):
- 1D-Herleitung: Bingham-Hooke-Modell
- Fließfunktion kann auch positive Werte annehmen: f ≥ 0 (aufgeweitete Fließ-
flache).
Uberspannung
-
|
σ
|
Y relaxiert fur t
→∞
gegen die eigentliche Fließspan-
nung σ Y .
Bei vielen Materialien wie den meisten Metallen wird eine Unabhangigkeit des plas-
tischen Fließens vom hydrostatischen Spannungszustand beobachtet.
 
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