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Methode der großen Massen
Bei der Methode der großen Massen handelt es sich um eine (sehr gute) Nahe-
rungslosung, die anzuwenden ist, wenn Fußpunkte unterschiedlich angeregt werden.
Auch dann erforderlich, wenn Weganregung lediglich zeitversetzt ist (Bruckenpfeiler
bei Erdbebenanregung, Fahrzeug auf Feldweg).
Randbedingungen des Ausgangssystems werden entfernt. Stattdessen fuhrt man
fur jeden (Knoten-)Freiheitsgrad eine sehr große Masse M big (z.B. das 10 6 -fache
der Gesamtmasse) bzw. ein sehr großes Massentragheitsmoment (bei rotatorischer
Anregung) ein (von Hand oder automatisch vom FE-Programm).
Man beachte, dass die Massen“ richtungsabhangig sind (anders als in der Skizze
bzw. in der Realitat).
Fur jeden freigegebenen Freiheitsgrad muss eine zusatzliche Eigenform extrahiert
werden. Hier: Mode 13 bei Anregung nur der rechten Stutze. Bei Anregung beider
Stutzen kommt mit der 14. Eigenform ein Starrkorpermode hinzu.
Besteht ein Fußpunkt aus mehreren Knoten wie bei Schalen- und Volumenmodellen,
dann sollten diese uber einen Referenzknoten gesteuert werden (Kopplung ggf. nur
in einer Richtung), damit nicht mehr Eigenmoden als notig extrahiert werden.
Die zusatzlichen Eigenmoden erkennt man an den sehr niedrigen Eigenfrequenzen .
Wie auch bei der direkten Methode mussen Verschiebungs- und Geschwindigkeits-
randbedingungen immer erst in Beschleunigungsrandbedingungen umgewandelt
werden (meist automatisch vom FE-Programm).
Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass letztlich eine aquivalente Kraftrandbedingung
P big = M big u
(4.22)
verwendet werden muss, um die gewunschte Fußpunktanregung zu realisieren.
f 13 = 0,0035Hz
Abbildung 4.38: Zusatzliche Eigenform bei nur einem angeregten Fußpunkt
Kombination beider Methoden
Bewegungsgleichung:
¨
rel + D u
rel + Ku
rel =
Mu
M
u + P big
(4.23)
Um die Anzahl der zu extrahierenden Moden zu minimieren, sollte die Methode der
großen Massen immer mit der direkten Methode kombiniert werden: Einsparung
von bis zu sechs Eigenmoden im 3D.
 
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