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Auf der langen Streke quer durh Deutshland gönne ih dem Traktor an einigen
Orten eine kleine Ausfahrt und knatere über Straßen und Äker. Mitlerweile ist der
Kleine mir so ans Herz gewahsen, dass ih ihn liebevoll Hermann getaut habe.
An einem Steilhang hinunter zur Loreley am Rhein beobahte ih aus der Ferne
überrashte Anwohner, die uns zuwinken. Ih inde niht heraus, ob sie sih über den
Anblik von Hermann freuen oder einfah genervt sind von Lärm und Abgasen. In
Sankt Goar fahre ih mit dem durstigen, laut dröhnenden Hermann an eine Tank-
stelle und betanke den wunderbaren Fünfganggetriebe-Mäher - der außerdem auh
über einen Rükwärtsgang verfügt! - unter den Augen des verdutzten Tankstellenbe-
treibers. Kurze Zeit später sheint sih meine Anwesenheit im Ort herumgesprohen
zu haben, denn der Küster der benahbarten Kirhe kommt mir entgegen, um sih
zu erkundigen, was das solle, auf einem Rasenmäher durh den Ort zu fahren. Ih
erzähle ihm, was mih umtreibt und dass Hermann nur eine Zwishenstation auf
dem Weg zu einem Haus auf Hawaii sei. Der Küster sheint für derart weltlihe An-
liegen kein Verständnis zu haben und beeilt sih, seine Kamera zu holen, um Beweis-
fotos von dem unerhörten Vorgang zu mahen.
Kurz darauf setze ih mit Hermann auf der Fähre zur anderen Rheinseite über. Der
Kapitän erzählt mir, dass das der erste Rasenmähertraktor sei, den er während sein-
er langen Laufbahn als Kapitän auf der Rheinfähre befördert habe. Dabei, so erzählt
er mir, habe er shon vielen ungewöhnlihen Dingen über den Rhein geholfen, zum
Beispiel einem Elefanten samt Zirkus. Wir philosophieren noh eine Weile über die
Bedeutung seiner Fähre für den Austaush von Waren, der jedoh in Gefahr sei, wie
der Kapitän berihtet, da in lokalen Amtsstuben Pläne für den Bau einer Loreley-
brüke lägen. Dann wäre Shluss mit dem Fährbetrieb. Eine Entwiklung, bei der die
Vershandelung der Landshat zugunsten eines shnelleren Warenverkehrs in Kauf
genommen würde. »Kein sehr überzeugender Taush«, meint der Kapitän shließ-
lih.
Hermann und ih fahren weiter durh die Weinberge Frankens, und es ist, als
beleuhte die Frühlingssonne zum ersten Mal in diesem Jahr die ganze Shönheit
dieser Romantik-Landshat. Ih kann es niht lassen, Hermanns Of-Road-ual-
itäten zu testen, und bin überrasht, wie lässig er die dreißig Prozent Steigung in den
matshigen Weinbergen bewältigt. Ih komme mit Herrn Lehmann ins Gespräh, der
hier ein Weingut besitzt und wissen möhte, was für einen Lärm ih in seinem Wein-
berg veranstalte. Ih fasse die Gelegenheit zu einem kleinen Taushgeshät beim
Shopf. Aber wahrsheinlih hat er sih doh zu sehr über mih und Hermann geär-
 
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