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gert. Jedenfalls lehnt er es ab, Hermann gegen ein Fass Wein zu taushen. Dabei
murmelt er, dass die Vorjahresernte shleht ausgefallen und deshalb die Weinkeller
leer seien. Erstaunliherweise bin ih fast erleihtert über seine Reaktion, Hermann
ist mir mitlerweile ofenbar sehr ans Herz gewahsen.
Am nähsten Tag rolle ih Hermann im historishen Rothenburg ob der Tauber aus
dem Transporter. Alte Stadtmauern, hohe Wahtürme und mitelalterlihe Häuser
bestimmen das Stadtbild. Um neun Uhr morgens knatert Hermann zur Verwunder-
ung der Touristen durh die Altstadt und fährt durh eine ofenstehende Tür in ein
Damenbekleidungsgeshät, bis er vor einer Auswahl von Röken stehen bleibt. Es
dauert einige Zeit, die sihtlih pikierte Verkäuferin davon zu überzeugen, dass es
sih niht um einen Überfall oder einen Amoklauf handelt. Ih erzähle auh ihr von
meinem Traum, ein Haus auf Hawaii zu besitzen, und davon, dass sie mit einem
großzügigen Kleidungstaush dazu beitragen könne, meinen Wunsh wahr werden
zu lassen. Trotz meines lehenden Augenaufshlags lehnt sie das kategorish ab, da
sie sih keine gemeinsame Zukunt mit Hermann vorstellen kann, und bittet mih,
sofort den Rükwärtsgang einzulegen.
Mehr und mehr habe ih das Gefühl, dass Hermann allmählih unser gemein-
sames Handeln bestimmt, denn kurz darauf fährt er mit eingeshalteten, höhenver-
stellbaren Sheren über ein Tulpenbeet vor einem Gebrauhtwagenhandel. Der An-
blik der abgemähten Tulpen ist herzzerreißend, ih bin zutiefst betrofen und reht-
fertige mih dem Ladenbesitzer gegenüber damit, dass ih Hermanns Verhalten auh
niht gutheißen kann.
Nahmitags mahen Hermann und ih einen kleinen Zwishenstopp in der Nähe
von Ravensburg, als ih an einem Haus vorbeikomme, in dem eine Hellseherin ihre
Dienste anbietet. Plötzlih inde ih die Idee interessant, mein Projekt in den unter-
shiedlihen Kulturkreisen, die ih besuhen werde, hellseherish begleiten zu lassen.
Vielleiht erhalte ih dabei ja auh ein paar nützlihe Tipps.
Ih frage also die Hellseherin, was die Zukunt in sehs Monaten konkret für mih
bereithält, ohne ihr von meinem Vorhaben zu erzählen. Die Wahrsagerin sitzt vor
mir, shließt ihre Augen und horht auf die diversen Stimmen in ihrem Inneren.
Kurze Zeit später sagt sie plötzlih und sehr bestimmt: »Ein großer Gegenstand!«
Ih bin überrasht, dass sie als Erstes über einen Gegenstand spriht, und frage nah,
ob es ein Auto sein könnte. Sie shließt wieder die Augen und horht in sih hinein.
»Der Gegenstand ist groß, und du kannst hineingehen, ein Haus vielleiht!«, sagt sie
shließlih, als wäre es das Normalste der Welt. Unglaublih! Ih hate bisher niht
