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Ih lege shnell mein Reisegepäk ab, jetzt habe ih die Chance, das 100 x 130 Zen-
timeter große Gemälde von Diana einzutaushen. Sosehr es mir auh gefällt, für die
Reise ist es einfah zu groß und sperrig.
Ih klappere die Reihen und Shönen in Windeseile ab, aber immer die gleihe
Reaktion: Shweigen! Es gilt in der Szene der oberen Zehntausend wohl niht als cool
zu taushen. Zum Abshluss bekomme ih von den Shönen und Reihen noh den
wihtigen Tipp, es mal mit Arbeit zu versuhen. Als ih weitergehen will, gibt es aber
noh den Zusatztipp, es auf der Andrewski-Brüke zu versuhen, da dort angeblih
Kunst verkaut wird.
Ih gehe hin und sehe haufenweise Gemälde an den Mauern hängen, aber weit und
breit keine potenziellen Käufer. Diese Brüke, die übrigens nur Brüke heißt und
eigentlih eine Straße ist, hat haufenweise Angebot und keine Nahfrage. Ih sehe
ein paar Kunstverkäufer, die grimmig dreinbliken und mih ofensihtlih als neue
Konkurrenz betrahten. Ih weiß, dass ih hier niht weiterkomme, und will shon
aufgeben, als mih plötzlih eine junge Frau anspriht, die sih für mein Gemälde
interessiert. Ih frage sie nah einem Taushgut. Sie zeigt auf ihre Tashe. Ih warte
und shaue, wie ihre Hand langsam in die Tashe gleitet. Was wird es wohl sein? Eine
Flashe teuren Champagners, ein Kilo Kaviar oder vielleiht doh die lang ersehnte
Rolex im Wert von 10000 Euro? Langsam zieht sie ihre Hand wieder aus der großen
Umhängetashe. Ih sehe das erste Stük des Taushguts. Es ist weiß und sieht aus
wie der Hals einer Flashe, eigentlih wie der einer Joghurtlashe - es ist genauer
gesagt eine weiße Plastiklashe, die mit Keir gefüllt ist. Die junge Frau fängt an zu
lahen, ih gehe shweigend weiter und bin rihtig sauer. Mir bleibt nur noh ein Tag
bis zur Abreise aus der Ukraine, und solhe Sherze wirken da auf mih niht eben
lustig.
Im Apartment klike ih frustriert durhs Internet, google nah »millionaire Kiev«
und »rih and bored in Kiev« und führe meine Reihensuhe weiter, die ih shon in
Berlin begonnen hate. Zuerst lese ih nur sinnloses Zeug, aber dann entdeke ih in
meinen Unterlagen die ukrainishe Pop-Ikone Ruslana. Mit ihrer Managerin hate
ih shon vor Wohen ein Telefonat zu meiner Taushreise geführt. Jetzt ist es Zeit,
konkret zu werden.
 
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