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entstanden ist, der zur neuen, unter dem Bosporus verlaufenden Metrolinie Marmaray ge-
hören wird. Bis dahin ist er eine einzige Baustelle.
Kız Kulesi - ein Turm wie für Legenden geschaffen
Aus den dunklen Fluten des Bosporus ragt eines der lieblichsten Wahrzeichen İstan-
buls hervor, der kleine, festungsartige Kız Kulesi („Mädchenturm“), wie die Türken
ihn nennen. Einer Legende zufolge wurde einem König einst prophezeit, dass seine
Tochter jung an einem Schlangenbiss sterben werde. Zu ihrer Sicherheit errichtete der
König den Turm im Bosporus - fernab aller Schlangen. Umsonst: In einem Obstkorb,
der dem Mädchen gesandt wurde, hatte sich eine Natter versteckt, und die Prophezei-
ung wurde wahr. Die Legende hört man in der Türkei übrigens nahezu überall, wo es
eine kleine küstennahe Insel mit einem Turm bzw. einer Burg darauf gibt.
Auf eine andere Legende geht die überwiegend von Ausländern verwendete Bezeich-
nung „Leanderturm“ zurück. Sie handelt von dem sagenumwobenen Liebespaar Hero
und Leander, das sich nur nächtens sehen konnte, da die Liebe geheim gehalten wer-
den musste. So durchschwamm Leander stets in der Dunkelheit das Meer, um zu Hero
zu gelangen. Zur Orientierung stellte sie ihm eine Kerze in eines der Turmfenster. In
einer stürmischen Winternacht ging die Kerze aus, Leander ertrank, und Hero stürzte
sich aus dem Fenster. Leider Humbug: Das traurige Schicksal von Hero und Leander,
das u. a. Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.) überlieferte, soll sich nicht am Bosporus,
sondern an den Dardanellen zugetragen haben.
Seit einigen Jahren könnte der Turm auch „Elektraturm“ genannt werden, denn er
ist um eine Geschichte reicher geworden. Diese handelt von der bösen Elektra, die
ihn als Versteck nutzt - alles weitere im James-Bond-Film The World is not enough .
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