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ische Flüchtlinge, osteuropäische Prostituierte. Tarlabaşıyenileniyor („Tarlabaşı wird
erneuert“) nennt sich jenes Projekt, das der kriminellen No-go-Area, wie viele mein-
en, in den nächsten Jahren den Garaus machen soll. Das morbide Altstadtviertel soll
dabei nahezu vollständig abgerissen (man spricht von rund 300 Häusern) und durch
schicke Apartments für Besserverdiener ersetzt werden. Die Investoren werden von
der Stadtverwaltung unterstützt. Diese Art der Radikalgentrifizierung verläuft dann
so: Um den Bewohnern das Leben im Viertel möglichst unerträglich zu machen,
schickt man die Müllabfuhr nur noch unregelmäßig vorbei. Hausbesitzern, die sich
nicht mit den Abfindungen zufriedengeben wollen, wird mit Enteignung gedroht.
Dann kommen ein paar Bulldozer und machen demonstrativ die ersten Häuser platt.
Soll heißen: Verschwinde, bevor du noch deinen Haushalt verlierst! Selbstverständ-
lich bilden sich Widerstandsvereine, und selbstverständlich alarmieren diese die
UNESCO. Doch von Erfolg war der Protest bei vorhergehenden „Stadterneuerungen“
noch nicht gekrönt. Das letzte Viertel, das auf diese Weise verschwand, war das Ro-
maviertel Sulukule .
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