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Galata undKaraköy
Wo der Bosporus das Goldene Horn küsst, liegen Karaköy und Galata - zwei Stadtteile
im Wandel: In geheimnisvollen Gässchen verbergen sich Synagogen und Kirchen, tanzen
Derwische und blüht das älteste Gewerbe der Welt. Neu dazu kamen in den letzten Jahren
witzige Boutiquen, provokante Kunsträume und alternative Cafés.
In trauter Eintracht: Galataturm und Turm des Beyoğlu-Krankenhauses
Von Touristen wurden die beiden Stadtteile nördlich der Galatabrücke früher meist links lie-
gen gelassen oder auf dem direktesten Weg nach Beyoğlu durchquert - zum Verweilen lud
auch nicht viel ein. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Vor allem rund um den
Galataturm und entlang der Galipdede Caddesi entstanden etliche Cafés, Restaurants und
Geschäfte. Auch die einst recht düsteren Seitengässchen Galatas erwachen zu neuem Leben
- junge Designer und Künstler zeigen hier, was sie auf dem Kasten haben.
Trotz alledem ist der morbide Charme Galatas und Karaköys zum Glück noch nicht ver-
schwunden. In verborgenen Winkeln verstecken sich nicht nur Moscheen, sondern auch
Kirchen und Synagogen. Letztere sind eine Hinterlassenschaft der Ausländer und nicht-
muslimischen Minderheiten, die beide Stadtteile über Jahrhunderte hinweg prägten. Ins-
besondere in Galata, das sich hinter Karaköy den Hügel nach Beyoğlu hinaufzieht, waren sie
ansässig. In den Häusern und Hanen, unter denen heute die Tünel-Bahn schnaufend ihren
Weg sucht, lebten und arbeiteten Genuesen, Araber und Juden, Griechen und Armenier.
In den sich nordwestlich an Karaköy und Galata anschließenden Vierteln entlang dem
Goldenen Horn überwiegt hingegen Industrietristesse. Marode Fabriken und her-
 
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