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Knackig in Alufolie: Schokolade aus Beyoğlu
Auf der İstiklal Caddesi weiter Richtung Tünel liegt rechter Hand der HanGeçidi (Zugang
über Hausnummer 116), eine lustige Einkaufspassage mit einem romantischen Innenhof
(→ Einkaufen). Dort führen ein paar Treppchen zu einer schönen, alten griechisch-ortho-
doxen Kirche im Miniformat, der Panhagia Eisodion (Panaya İsodyon Kilisesi). Wie so
viele Kirchen İstanbuls liegt sie geduckt hinter einer Häuserzeile. Nach osmanischen Ge-
setzen war es verboten, christliche Gotteshäuser in erster Reihe zu platzieren oder sie so
pompös zu bauen, dass sie Moscheen in den Schatten stellen könnten.
Das erklärt, warum auch die beiden Franziskanerkirchen weiter südlich an der İstiklal Cad-
desi etwas zurückversetzt liegen. Dazu gehören die 1913 errichtete neugotische Sankt-
Antonius-von-Padua-Kirche (Sent Antuan Kilisesi), die größte katholische Kirche der
Stadt (linker Hand hinter der Hausnummer 169-171), und die Santa-Maria-Draperis-
Kirche (Sen Maria Draperis Kilisesi) aus dem Jahr 1789 mit einer Marienikone über dem
Altar, der allerhand Wunder nachgesagt werden (ebenfalls linker Hand hinter Hausnummer
215). In Nachbarschaft zur zweiten Kirche befindet sich das neue Kunsthaus Arter , eine
der besten Galerien der Stadt (Hausnr. 211).
Palmen schmücken den apricotfarbenen Palast des Russischen Konsulats (Hausnummer
225). Für den Bau der Gesandtschaft schickte der russische Zar seine Hofarchitekten, die
Tessiner Gaspare und Giuseppe Fossati, an den Bosporus. Er hätte das besser nicht tun sol-
len: Nach Fertigstellung des Gebäudes 1837 arbeiteten sie für besseres Salär am osmanis-
chen Hof.
Ein paar Meter weiter passiert man an der İstiklal Caddesi 172 die traditionsreiche Matriz
Pastahanesi . Erst 2003 wurde sie nach 20-jährigem Dornröschenschlaf wiedererweckt.
Das farbenfrohe Jugendstil-Fayenceninterieur des Cafés erinnert an jene Zeit, als die İstik-
lal Caddesi noch „Grand Rue de Péra“ hieß und die Nobelmeile der vornehmen Europäer
war mit französischen Patisserien, Cabarets und zahlreichen Theatern. Das Café ist einen
Blick wert, mehr bislang jedoch nicht.
 
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