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2 Grundlagen der
Datenintegration
In diesem Kapitel wird nach einer kurzen Einführung in das Thema am Beispiel typischer
Anwendungsfelder verdeutlicht, dass Datenintegration in einer Vielzahl von Anwendungs-
feldern zum Einsatz kommt. Es werden die Herausforderungen beschrieben, die sich er-
geben, wenn Datenbestände isoliert voneinander verwaltet, aber gemeinsam ausgewertet
werden sollen. Ausgehend vom klassischen Schichtenmodell wird dargestellt, auf welchen
Ebenen Integration in Angriff genommen werden kann, welche Architekturen sich dafür
bewährt haben und welche Aufgaben zu lösen sind.
2.1 Einleitung
Die meisten Unternehmen sind heute durch die Risiken und den Wettbewerbsdruck globa-
lisierter Märkte sowie den Zwängen durch gesetzliche Bestimmungen usw. unter enormen
Druck, zeitnah über Ablauf und Ergebnisse aller geschäftlichen Prozesse Bescheid zu wis-
sen. Sie müssen insbesondere Risiken wie z. B. drohenden Zahlungsausfall oder Störungen
und Verzögerungen in der Lieferkette durch unzuverlässige oder nicht mehr verfügbarer
Zulieferer schnell erkennen können. Ebenso zügig müssen Unternehmen auf geänderte
Situationen reagieren können wie z. B. eine plötzliche Nachfrage nach einem bestimmten
Produkt, Abwanderung von Kunden, Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten usw.
Dies setzt voraus, dass vorhandene, oft über verschiedene Fachabteilungen und Standorte
verteilte Datenbestände übergreifend ausgewertet werden können, um eine Gesamtsicht
auf die gesamte Wertschöpfungskette zu erhalten.
Jedes Unternehmen, jede Institution, jede Organisation verfügt über enorme Datenmen-
gen. In den meisten Unternehmen haben Umstrukturierungen, Übernahmen, Unterneh-
mensfusionen oder -teilungen zu einer über die Jahre hinweg historisch gewachsenen frag-
mentierten, heterogenen Systemlandschaft geführt, die auch eine Vielzahl von isolierten
Dateninseln umfasst.
In einem durchschnittlichen Unternehmen ist heute eine kaum noch überschaubare Men-
ge unterschiedlichster Anwendungssysteme im Einsatz, die für bestimmte Geschäftspro-
zesse oder Aufgabenbereiche optimiert sind. Am häuigsten inden sich naturgemäß Sys-
teme, die Kunden-, Produkt-, oder Lieferanteninformationen enthalten. Diese werden er-
gänzt durch Lagerhaltungs-, Logistik-, Finanzsysteme und viele andere mehr. Laut einer
 
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