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bestimmten Zeitpunkt jeder Wert für das Attribut nur einmal auftreten. Bei Schlüs-
seln, die aus mehreren Attributen bestehen, dürfen die entsprechenden Kombina-
tionen der Attributwerte nur jeweils einmal auftreten.
Bei Relationen, die konkrete Entitäten (z.B. Gegenstände, Personen, Dokumente,
Ereignisse,…) bezeichnen, ist der Schlüssel in der Regel durch den Entitätenschlüs-
sel gegeben (vgl. Kapitel 3) und ergibt sich damit aus fachlichen Gegebenheiten. Da
natürliche (oder kulturell vereinbarte) Attribute wie Name und Vorname in der
Regel nicht die erforderliche Eindeutigkeit bieten, werden üblicherweise künstli-
che Schlüssel eingeführt wie Matrikelnummern bei Studierenden, Kundennum-
mern in Geschäftsbeziehungen, Personalnummern in Unternehmen, Kfz-Kennzei-
chen im Straßenverkehr oder Postleitzahlen in der Postadressierung.
Bei Relationen, die Beziehungen zwischen verschiedenen Entitäten bezeichnen, ist
der Schlüssel üblicherweise zusammengesetzt. Hier können als Beispiele
{bestell_nr, artikel_nr} bei Bestellungen genannt werden. Die Eigenschaft,
Schlüssel zu sein, sagt hier aus, dass in einer Bestellung ein Artikel nur einmal auf-
treten kann. Dagegen ist es zulässig, dass in einer Bestellung mehrere verschiedene
Artikel auftreten (sonst würde bestell_nr allein schon einen Schlüssel bilden).
Ebenso ist es zulässig, dass ein Artikel in mehreren Bestellungen auftritt (sonst
würde die artikel_nr für sich schon einen Schlüssel bilden).
Es kann mehrere Schlüssel geben. Einer davon kann als Primärschlüssel ausgezeich-
net werden. So können zu einem festen Zeitpunkt z.B. Fahrzeuge durch ihre
Motornummer, durch ihre Fahrgestellnummer oder durch ihr Kfz-Kennzeichen
eindeutig identifiziert werden (durch Ummeldung oder Einbau eines Austausch-
motors können sich allerdings diese Schlüssel nachträglich ändern).
Die Bedingung, dass es keine zwei Tupel in einer Relation geben kann, die densel-
ben Primärschlüssel haben, wird als Entitätsintegrität bezeichnet.
2.2.2 Fremdschlüssel und referenzielle Integrität
Wie wir an anderer Stelle schon gesagt haben, erfolgen im relationalen Datenmodell
Ve r k n üpfungen zwischen Relationen über Werte . Es gibt keine vordefinierten Ver-
knüpfungspfade zwischen Relationen. Die Schlüsselwerte, die Beziehungen zwi-
schen verschiedenen Relationen beschreiben, werden als Fremdschlüssel bezeichnet.
Ein Fremdschlüssel ist eine Folge von Attributen. Die Werte dieser Attribute bezie-
hen sich jeweils auf die Schlüsselwerte des Primärschlüssels einer anderen (gege-
benenfalls derselben) Relation. Die Relation mit dem Primärschlüssel nennen wir
Vaterrelation , die mit dem Fremdschlüssel abhängige Relation . Eine Beziehung zwi-
schen einem Tupel der abhängigen Relation und einem Tupel der Vaterrelation
wird dargestellt, indem der Schlüsselwert des Tupels in der Vaterrelation in den
Fremdschlüssel der abhängigen Relation eingesetzt wird. Falls die Vaterrelation
einen zusammengesetzten Schlüssel hat, ist auch der Fremdschlüssel der abhängi-
gen Relation zusammengesetzt (hier müssen wir allerdings eine Reihenfolge der
Attribute im Schlüssel sowie im Fremdschlüssel vorgeben).
 
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