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Entwicklung
Betrachtet man die Anzahl der heute eingesetzten automatischen Brandmelder,
so handelt es sich bei über 90% um punktförmige Brandmelder. Von diesen
90% entfallen ca. 70% auf Rauchmelder, 5% auf Wärmemelder und 25% auf
Mehrfachsensor-Brandmelder. Für viele Anwendungen stellt man eine deut-
liche Verschiebung vom reinen Rauch- und Wärmemelder in Richtung Mehr-
fachsensor-Brandmelder fest. Der Grund liegt darin, dass Mehrfachsensor-
Brandmelder für viele Brände eine zuverlässigere und trotzdem frühzeitige
Branddetektion ermöglichen. Sie ermöglichen auch langfristig einen größeren
Freiraum bei Planung und Betrieb von Brandmeldeanlagen. Das ist besonders
hilfreich, um die Brandmeldeanlage im Falle von Nutzungsänderungen an die
neuen Einsatzbedingungen anzupassen, ohne die ergriffenen gerätetechni-
schen Maßnahmen grundsätzlich zu ändern. Zudem sind die Preisunterschiede
zu herkömmlichen punktförmigen Rauchmeldern in den letzten Jahren konti-
nuierlich geschwunden. Für spezielle Anwendungen werden auch vermehrt
Ansaugrauchmelder eingesetzt, da sie Brände sehr früh erkennen können und
mit geeigneten Maßnahmen auch in Räumen mit starken Täuschungsgrößen
einsetzbar sind.
3.5
Anzahl und Platzierung der Brandmelder
Die von einem Brand erzeugten Brandkenngrößen (Rauch, Wärme, Strahlung,
Gas) breiten sich unterschiedlich aus. Dies ist bei der Planung und Realisierung
einer Brandmeldeanlage zu berücksichtigen. Deshalb wird die Zahl der erfor-
derlichen Melder (oder der Überwachungsbereich pro Melder) weitgehend
durch die Ausbreitungscharakteristik der entsprechenden Brandkenngrößen
bestimmt.
Die Anzahl und Platzierung von Brandmeldern ist in der DIN VDE 0833 Teil 2
bzw. in der VdS-Richtlinie 2095 festgelegt.
3.5.1 Grundlagen
Je höher der Raum, umso größer ist normalerweise auch der Abstand zwischen
Brandherd und den Meldern an der Decke. Damit reduziert sich die Intensität
der vom Melder zu erfassenden Brandkenngröße, d. h. Rauchdichte, Tempe-
raturanstieg und Strahlungsintensität nehmen mit zunehmender Decken-
höhe ab. Es ist jedoch auch zu beachten, dass mit zunehmender Raumhöhe ein
Entstehungsbrand dank dem größeren Raumvolumen größer sein darf, ohne
dass die Gefahr der raschen Brandausbreitung bzw. des Feuersprungs zunimmt.
Rauch
Die Brandthermik offener Brände transportiert die Rauchpartikel, die sich im
größeren Luftvolumen verdünnen, auch an hohe Decken. Dieser Rauchver-
dünnung ist durch die Verwendung von Rauchmeldern mit empindlichem
Ansprechverhalten Rechnung zu tragen.
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