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Beispiel Werkhalle
Folgendes Beispiel zeigt Überlegungen zur Wahl des optimalen Brandmelders
für die Branddetektion in einer Werkhalle:
Eine Werkhalle mit einer Raumhöhe von 7 m soll mit Brandmeldern überwacht
werden. In dieser Werkhalle wird häuig geschweißt. Zudem fahren in dieser
Halle mit Diesel betriebene Gabelstapler. Diese Täuschungsgrößen können bei
Rauchmeldern zu Täuschungsalarmen führen. Man überlegt sich deshalb den
Einsatz von Wärmemeldern, damit das Risiko der Täuschungsalarme vermieden
werden kann.
Für Wärmemelder gelten folgende Voraussetzungen:
Ein Wärmemelder der Klasse 1 mit einer Ansprechtemperatur von 62 °C
kann gemäß DIN VDE 0833 bis zu einer Raumhöhe von 7,5 m eingese tzt
werden. Die maximal zulässige Überwachungsläche beträgt 20 m 2
(in Räumen < 30 m 2 genügt ein Melder).
Berechnungen zeigen, dass ein solcher Wärmemelder ein 0,5 m 2 großes
Holzfeuer mit einer Leistung von ca. 110 kW und einer Flammenhöhe von
ca. 1,2 m erkennen kann. Diese Angaben stimmen, wenn das Feuer direkt
unter dem Melder ist und keine Luftzirkulation vorhanden ist. Nimmt man
nun an, dass das Feuer einige Meter versetzt zum Melder auftritt und auch
nur eine geringe Luftzirkulation besteht, so detektiert ein solcher Melder
ein Feuer erst dann, wenn es mehrere 100 kW Wär me abgibt.
Bei einer schutzzielorientierten Auslegung einer Brandmeldeanlage ist deshalb
abzuklären, ob das Schutzziel ein solches Feuer zulässt. Falls nicht, ist eine
andere Lösung zur frühzeitigeren Detektion eines möglichen Feuers zu suchen.
Infrage kämen:
Rauchmelder mit hoher Immunität gegenüber Täuschungsgrößen
Rauchmelder mit Möglichkeit zur Bildung von Mehrmelderobjekten, wobei
der Alarm erst dann weitergeleitet wird, wenn eine bestimmte Anzahl
Melder (meistens zwei) im Alarmzustand ist
Flammenmelder
Dieses kleine Beispiel zeigt, dass bei der Planung von optimalen Brand-
meldeanlagen genaue Kenntnis der Verhältnisse vor Ort (Raumgeometrie,
Nutzung, Einrichtung, …) sowie einige Erfahrung in der Wirkungsweise von
Brandmeldeanlagen notwendig ist.
Vereinzelt müssen Brandmeldeanlagen für Objekte gebaut werden, bei denen
auch mit viel Erfahrung nicht vorhersagbar ist, wie sich ein Brand entwickeln
oder der Rauch sich ausbreiten würde. In solchen Fällen müssen die Wahl der
Meldertypen, ihre Einstellung und Positionierung mit Simulationsprogrammen
eruiert oder vor Ort optimiert werden.
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