Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Zu Beginn eines Brandes ist die Intensität der Brandkenngrößen noch gering.
Mögliche Täuschungsgrößen können in dieser Phase ein Signal liefern, das
ein Vielfaches vom Nutzsignal beträgt. Um das Risiko der Falschalarme zu
verringern, wäre es somit naheliegend, einfach genügend Zeit für die Brand-
detektion einzuräumen. Dies widerspricht aber der Forderung nach früher
Branderkennung und der damit verbundenen Schadensminimierung.
Intelligente Brandmelder mit neuester Algorithmentechnologie, die sich dyna-
misch an die Umgebungsbedingungen anpassen können, bieten hier die opti-
male Mischung aus Detektions- und gleichzeitiger Falschalarmsicherheit. Details
hierzu siehe Kapitel „3.3.2.3 Signalauswertung“ auf Seite 73.
3.3.2.2 Melderaufbau
Rauchmelder sind während ihrer Einsatzdauer den normalen Umgebungs-
bedingungen mit allen hier herrschenden Umweltbedingungen ausgesetzt. Da
Rauch in die Messkammer gelangen muss, können auf gleichem Weg langfris-
tig auch Staub, Insekten und andere Schmutzpartikel bzw. Wasserdampf etc. in
die Messkammer des Melders gelangen. Die Verschmutzung eines Melders führt
früher oder später zu einem Fehlverhalten des Melders. Die Abweichungen kön-
nen sowohl in Richtung höhere als auch in Richtung niedrigere Empindlichkeit
gehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass verschmutzte Melder im Brandfall zu
spät alarmieren. Anhand des Kammeraufbaus eines optischen Rauchmelders
soll das Phänomen erläutert werden:
Eine Verschmutzung des Melders kann grundsätzlich nicht verhindert wer-
den. Deshalb muss der Melderaufbau so gestaltet sein, dass sich die Partikel
außen oder innen im Melder so ablagern, dass sie das Detektionsverhalten
möglichst wenig beeinlussen. Neben der intelligenten Signalauswertung mit
Ruhewertnachführung sollten beim Aufbau des Melders entsprechende Maß-
nahmen ergriffen werden. Folgende Punkte sind zu beachten:
Die Eintrittsöffnungen müssen so gestaltet sein, dass das Eindringen von
Fasern, Staub und Insekten erschwert wird. Gleichzeitig muss aber der
ungehinderte Eintritt von Rauch gewährleistet sein.
Die Kapselung der Optik verhindert, dass eindringende Partikel sich
am Sender oder Empfänger ablagern können.
Je größer das Volumen der Messkammer ist, desto kleiner ist die
Fehlalarmgefahr. Diese Tatsache widerspricht allerdings der Forderung, die
Melder mechanisch so klein wie möglich zu halten.
Fehlfunktionen können neben der Verschmutzung auch durch andere Ein-
lussgrößen verursacht werden:
Fremdlicht
Das Eindringen von Fremdlicht kann durch Gestaltung und Beschaffenheit
des Labyrinths verhindert werden.
Elektromagnetische Felder
Den Einluss von elektromagnetischen Feldern begrenzt man durch
entsprechende Maßnahmen bei der Elektronik.
Search WWH ::




Custom Search