Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Wird der Brandherd nicht direkt vom Wassernebel erreicht, so gelangt höchstens
der Teil der Wassertropfen zum Brandherd, der durch Luftbewegungen trans-
portiert wird. Da diese Wassermengen aber nur bescheiden sind, verdampft
das Wasser bereits außerhalb der eigentlichen Reaktionszone, sodass der Nebel
keinen Kühleffekt in der Reaktionszone bewirken kann. Zudem ermöglichen
die geringen Wassermengen keine ausreichende Verdrängung von Sauerstoff.
Auf diesen Sachverhalt wird im Abschnitt „Inertisierung“ gleich noch genauer
eingegangen.
Inertisierung
Aus der Brandlöschung mit Naturgasen weiß man, dass beim Löschen verschie-
dener Brände Löschmittelkonzentrationen zwischen 35 Vol.-% und 50 Vol.-%
zum Inertisieren erforderlich sind.
Möchte man nun mit Wasserdampf, also mit gasförmigem Wasser, inertisieren,
so sind auch hier Wasserdampfkonzentrationen in dieser Größenordnung zu
erreichen.
Im Löschbereich muss das Wasserdampfvolumen durch das Verdunsten oder
Verdampfen der Tropfen entstehen, das dann lokal im Brandherd einen großen
Teil der Luft verdrängt. Ein Luft-Dampf-Gemisch enthält bei 100 °C - wenn also
garantiert eine vollständige Verdampfung aller Tropfen stattindet - mindestens
300 g Wasserdampf pro m³ und speichert rund 675 kJ Wärme.
Abbildung 104
Taupunktlinie für Luft-Dampf-Gemische
 
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