Civil Engineering Reference
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wesentlich efizientere Verstärkung. Die Verkabelung ist meistens der größte
Einzelposten in der Investitionsrechnung, doch lebt sie in der Regel so lange
wie das Gebäude selbst. Damit stellt die Sprachalarmierung eine lohnenswerte
strategische Investition dar.
Sprachalarmsysteme sind auch unter Berücksichtigung des verschärften Haft-
plichtrechts die korrekte Antwort auf das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der
Bevölkerung und der Gebäudenutzer.
4.2 Grundlagen
Zweck der Alarmierung ist, mittels Alarmsignalen vor Gefahren zu warnen.
Dabei werden verschiedenste Personenkreise angesprochen. Insbesondere
sind aber zwei Gruppen von Bedeutung: Die Personen, für die eine Gefahr
erkannt wurde, und diejenigen Personen, die die Gefahr bekämpfen sollen. Die
Alarmierung der Bekämpfer hat in Europa einen üblicherweise guten Stand
erreicht, hingegen kann die Gruppe der bedrohten Personen als Stiefkind der
Alarmierung bezeichnet werden.
In der Vergangenheit wurde die Möglichkeit der Selbstrettung bedrohter
Personen nur am Rand wahrgenommen. Aber heute hat sich die Erkenntnis
durchgesetzt, dass die erfolgreiche Selbstrettung entscheidend ist. Umso mehr,
als auch die Feuerwehr nicht mit dem Löschen beginnt, bevor das Gebäude
evakuiert ist. Eine erfolgreiche Selbstrettung stellt also auch für die Schadens-
begrenzung eine grundlegende Voraussetzung dar.
Waren die ersten Feuerglocken noch manuell zu bedienen, so sind die heute
immer noch eingesetzten Sirenen und Hupen zwar automatisch angesteuert,
aber vom Informationsgehalt her schlechter zu beurteilen als früher. Denn zum
Brandalarm sind im Laufe der Zeit noch andere Gefahren hinzugekommen,
vor denen heutzutage gewarnt werden muss. Angefangen vom Hochwasser-
über den Einbruch- und Umweltalarm bis hin zum Bombenalarm haben sich
Alarmierungsgründe hinzugesellt, die teilweise unterschiedliches Verhalten
erfordern (z. B. Fenster schließen beim Umweltalarm).
Doch Zweifel an der Berechtigung eines Alarms (Fehlalarm?) und Unwissen über
die angemessene Reaktion (Was für ein Alarm?) sind fatal für die Reaktionszeit.
Schließlich möchte der Gebäudebetreiber nur Folgendes erreichen:
Die Gebäudenutzer sollen so lange wie möglich ungestört bleiben, damit
Wohlbeinden und Komfort nicht gestört werden.
Wenn eine Evakuierung durchgeführt werden muss, so soll sie erfolgen,
sobald ihre Notwendigkeit unumstößlich ist. Denn unter Umständen
bestand das Feuer zu diesem Zeitpunkt schon einige Zeit (auch unter
Berücksichtigung der vor der Brandmeldung verstrichenen Zeit), sodass
nicht einfach auf Feuerwiderstandswerte der Gebäudekonstruktion gezählt
werden kann (T30, F60 usw.).
Eine derartige Evakuierung soll so rasch und problemlos wie möglich
durchgeführt werden.
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