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Reste alter Ringkreuze erhalten. Einige
tragen deutsche Inschriften. Hervorzu-
heben ist das Grab von Ebba-Marga-
rethe Stenbock (1704-76), einer Ur-
enklin des ehemaligen Inselbesitzers
Jacob de la Gardie , die den Bau des
nicht weit entfernt liegenden, spät-
barocken Gutshauses Suuremõisa
(Großenhof) initiierte. Das dreige-
schossige Gebäude mit hohem Halb-
walmdach, das zuweilen auch Schloss
(estn.: loss ) genannt wird, wurde Mitte
des 18. Jh. erbaut und diente zunächst
der Familie von Stenbock als Landsitz.
1772 wurde es durch die im rechten
Winkel angeschlossenen Flügel erwei-
tert, bevor es knapp 25 Jahre später in
den Besitz des Barons Otto Reinhold
Ludwig von Ungern-Sternberg (1744-
1811) überging. Sein Spitzname laute-
te nicht umsonst Graf Ungern, schließ-
lich gründete ein Teil seines Reichtums
auf der Plünderung in Seenot gerate-
ner Schiffe, die er zum Teil mit fal-
schen Leuchtfeuern absichtlich an die
seichte Küste lockte. Seine Beute ver-
steckte er hinter einer Doppeldecke
im Dachgeschoss. Eines Tages wurde
der Baron jedoch für seine Taten be-
straft. Nachdem er 1802 den schwedi-
schen Kapitän Carl Malm im Streit er-
mordet hatte, wurde er nach Sibirien
verbannt und starb dort im Alter von
67 Jahren.
Schmuck und Zierde im Inneren des
Gebäudes ist das aufwendig gestalte-
te Foyer mit einer aus Eichenholz ge-
fertigten Doppeltreppe. Ferner sind
noch einige Türen mit barockem De-
kor erhalten.
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