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Ordensburg Maasi
heute nichts mehr erhalten, doch die
mächtige Wehrkirche überstand die
Kämpfe und Stürme der Jahrhunderte.
1343, als es in Pöide zu einem Auf-
stand der estnischen Bevölkerung ge-
gen die deutschen Landherren kam,
verschanzten sich die Deutschen in
den starken Mauern der Kirche. Nach
acht Tagen Belagerung einigten sich
die Parteien: Wenn die Deutschen die
Kirche verließen, würde kein Este das
Schwert gegen sie erheben. Doch als
Erstere vor den schützenden Bau tra-
ten, wurden sie zu Tode gesteinigt.
Jahrhunderte später, 1940, schlug
ein Blitz in den Kirchturm ein, Turm
und Dach gingen in Flammen auf.
Kurz darauf plünderten sowjetische
Soldaten das Gotteshaus und verfeu-
erten die Einrichtung. Zu Sowjetzeiten
diente das Gebäude als Heulager. Ob-
gleich man nach Erlangen der Unab-
hängigkeit mit der Renovierung be-
gonnen hat, ist noch viel zu tun. Die
Restauration ist nicht abgeschlossen.
Der Besuch der Ordensburg Maasi
(ausgeschildert: Maasilinn) ist ein klei-
nes Abenteuer. Zumeist ist kein Aufse-
her anwesend, sodass man sich allein
in den Ruinen und dem unterirdischen
kleinen Museum umsehen kann.
Vom Deutschen Orden im 14. Jh. er-
baut, ging die mächtige Festung im
16. Jh. in dänische Hand über. Dä-
nenkönig Frederik II. befahl 1576 die
Zerstörung der Burg, um zu verhin-
dern, dass die Truppen der Schweden
sie erobern und für ihre Zwecke nut-
zen würden.
Die oberirdischen Ruinen wurden
zum Teil überdacht und können be-
sichtigt werden. Interessant sind die al-
ten Gewölbe. Geht man am Ufer der
Bucht um die Ruinen herum, kann
man einer kleinen Treppe hinunter fol-
gen. Der Lichtschalter befindet sich in
Höhe der Eingangstür links an der
Wand. Im Inneren sind Fotos ausge-
stellt, aber sehenswert sind vor allem
die Gewölbe selbst.
Koigi-Moorgebiet
Westlich von Pöide erstreckt sich
das Koigi-Moorgebiet. Wanderstege
führen durch das einsame Moor. Von
einem Aussichtsturm kann man den
Blick weit über das flache Land strei-
fen lassen und mit etwas Glück Krani-
che, Zwergmöwen und Gänse beob-
achten. Achtung: der Weg ist teilweise
in schlechtem Zustand und zu nassen
Jahreszeiten nur schwer zu begehen.
Museum Ordensburg Maasi, rund um die
Uhr, Kontakt über die Gemeinde Orissaare,
Tel. 4545593, www.orissaare.ee.
Rund um Orissaare
Pöide
Die Marienkirche von Pöide wurde
im 13. Jh. im romanischen Stil an der
Seite einer Ordensburg erbaut, die zur
damaligen Zeit Zentrum des livländi-
schen Ritterordens war. Von der Burg,
die bereits 1343 zerstört wurde, ist
Herrenhaus Oti
Östlich von Pöide liegt das Herren-
haus Oti (Peudorf), der älteste Guts-
 
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