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Umgebung von Tallinn
sante Architektur- und Landschafts-
denkmäler bewundern wie Steingrä-
ber der Bronzezeit, Kirchen aus dem
Mittelalter und ein besonders im Früh-
jahr zur Hochwasserzeit beeindru-
ckendes Karstgebiet.
Rund um Tallinn erstreckt sich der
Landkreis Harjumaa, der oftmals nur
von den Touristen durchfahren wird,
die zu den Städten an der Westküste,
zum Lahemaa-Nationalpark oder nach
Südestland unterwegs sind. Dabei sind
einige Sehenswürdigkeiten und Natur-
landschaften einen Zwischenstopp
oder gar kleinen Umweg wert.
Entlang der Küste verläuft die Balti-
sche Glint, sodass sich an einigen Stel-
len Spaziergänge entlang der Steilküs-
te anbieten, vor allem dort, wo Was-
serfälle das Kalksteinplateau hinab-
stürzen, etwa der Wasserfall Keila-Joa
westlich von Tallinn oder der Jägala-
Wasserfall östlich der Hauptstadt.
Gutshöfe und alte Friedhöfe zeugen
von der jahrhundertelangen Geschich-
te der deutsch-baltischen Gutsherren.
Badestrände finden sich entlang der
Lahepere-Bucht westlich von Tallinn.
Von den kleinen Holmen und Insel-
chen vor der Küste Tallinns sind nur ei-
ne Hand voll erwähnenswert und zu
besuchen: Naissaar (Nargen, Nargö)
und Aegna, die gleich vor Tallinn lie-
gen und von Pirita aus angefahren
werden, die etwas weiter östlich lie-
gende Insel Prangli, die man von Viim-
si aus erreicht, und die Pakri-Inseln vor
Paldiski. Privatunternehmen bieten
Ausflüge zu den Inseln an.
Eine Fahrt in den Osten sollte indes
unbedingt mit einem Besuch des La-
hemaa-Nationalparks (siehe Kap. „Der
Nordosten“) verbunden werden. Auf
dem Weg dorthin kann man im
Schutzgebiet Rebala einige interes-
Wasserfall Keila-Joa
und Lahepere-Bucht
Wer nicht gerade den kürzesten Weg
an die westestnische Küste einschlägt
und der Straße 4 nach Haapsalu folgt,
kann westlich des Freilichtmuseums
Rocca al Mare einen Ausflug entlang
der Nordküste unternehmen und die
Steilküste bei Tabasalu, Rannamõisa
und - kurz vor Keila-Joa - Türisalu auf-
suchen, von wo aus man bei gutem
Wetter bis zur Insel Naissaar blickt.
Etwas weiter westlich gelangt man in
die idyllische Ortschaft Keila-Joa (nicht
zu verwechseln mit dem Ort Keila wei-
ter südlich), wo einer der schönsten
Gutshöfe des Landkreises zu finden
ist. Beim alten Gutskomplex von Kei-
la-Joa aus dem Jahr 1830 stürzt der
gleichnamige Wasserfall, der weniger
durch seine Höhe, als durch seine
Breite besticht, vom nordestnischen
Plateau hinab. Besonders schön ist der
etwa sechs Meter hohe und 60 bis
70 Meter breite Wasserfall im Frühjahr
und Herbst, wenn Schneeschmelze
oder häufige Niederschläge die Was-
sermenge ansteigen lassen. Im Laufe
der Jahre hat das Wasser Stufen in die
Kalksteinschichten gespült und ein
15 Meter tiefes Tal geformt. Wasserfall
und Gutshof sind in einen idyllischen
Park eingebettet.
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