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und den Arabern Handel trieben. En-
de des 12. Jh. stießen die Kreuzritter
des deutschen Schwertbrüderordens
auch nach Latgale vor und besetzten
es. Das Terrain gehörte von diesem
Zeitpunkt an zu Livland. Der Orden
baute Burgen und Festungen und ze-
mentierte seine Machtstellung, die
mehrere Jahrhunderte andauerte. Im
16. Jh. wanderte die Reformationsbe-
wegung ein und setzte sich langsam
durch, auch wenn die Landbevölke-
rung nur teilweise konvertierte. Doch
im Gegensatz zu den anderen Regio-
nen war die Entwicklung nicht von
Dauer, denn bereits 1561 geriet Lat-
gale an das katholische
Polnisch-Li-
tauische Königreich.
Es verging nicht
allzu viel Zeit, bis die zuvor Macht ha-
benden deutschen Adelsfamilien sich
ins polnisch-litauische System einglie-
derten und sich ihm anpassten.
Gleich zu Anfang des 17. Jh. er-
schütterte der Polnisch-Schwedische
Krieg die Region, doch Latgale blieb in
polnischer Hand. Die Polen kennen
das Gebiet bis zum heutigen Tag un-
ter dem Namen Inflanty. Eine relativ
stabile Phase, was die herrschende
Macht angeht, währte bis zum Jahre
1772, als Latgale vom
russischen Za-
renreich
übernommen wurde, kurz
bevor Polen bis zum Ersten Weltkrieg
ganz von der Landkarte verschwand.
Doch Russland griff zunächst kaum in
die Verwaltungsstrukturen ein. Erst
nach einem Aufstand der Polen 1831
wandte die zaristische Regierung har-
te Methoden an, entfernte alle polni-
schen Einflüsse und
bekämpfte den
