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Ventspils wieder eine neue, wichtige
Rolle ein: Die Stadt wurde in den
1960er und 1970er Jahren zum größ-
ten Exporthafen der UdSSR für Öl
und Ölprodukte. Seit der Wiederge-
winnung der Unabhängigkeit versucht
sich Ventspils auf die alten Stärken zu
besinnen und gleichzeitig touristisch
attraktiv zu werden.
Als Hafenstadt war Ventspils auch
schon für die Schwertbrüder ein stra-
tegisch wichtiger Ort, der im Mittel-
alter zur Hanse gehörte. Im 17. Jh. er-
lebte er seinen bis dahin größten öko-
nomischen Aufstieg: Die Stadt war der
führende Hafen der Region Kurland
und ein wichtiges Zentrum für Schiff-
bau und Handwerk. Dutzende von
Handels- und Kriegsschiffen wurden in
der hiesigen Werft gefertigt, die teil-
weise bis nach Gambia und Tobago
fuhren. Diese beiden Länder waren für
einige Zeit sogar Kolonien Kurlands.
Im Polnisch-Schwedischen Krieg
brannte Ventspils fast vollständig nie-
der, Anfang des 18. Jh. brachte der
Nordische Krieg die Pest mit sich: Ein
Großteil der Einwohner starb. 1795
geriet die Stadt zusammen mit ganz
Kurland unter die Herrschaft Russ-
lands. Es folgten gut 50 eher ruhige
Jahre, bis Mitte des 19. Jh. der Hafen
und die Werft wiederbelebt wurden.
Kurz vor der Jahrhundertwende be-
schloss das Zarenreich, einen neuen,
modernen Hafen in Ventspils aus dem
Boden zu stampfen. Gebaut wurden
außerdem Straßen und eine Eisen-
bahnroute nach Moskau. Damit nahm
die Bedeutung von Ventspils als Han-
delsplatz rapide zu. Die Zahl der Ein-
wohner und der Arbeitsplätze stieg.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs
machte der Aufwärtsentwicklung aber
ein Ende. Auch wenn sich die Zer-
störungen in Grenzen hielten, konnte
nach dem Krieg während der kurzen
lettischen Unabhängigkeit bis 1940
das vorherige Niveau nicht wieder er-
reicht werden. Zu Sowjetzeiten nahm
Sehenswertes
In der Altstadt
Ein guter Ausgangspunkt ist die klei-
ne Altstadt (Vecpils™ta) rund um die
Fußgängerzone der Kuld¦gas iela. Auf
dem Rathausplatz, der leider teilwei-
se als Parkplatz benutzt wird, steht ei-
ne hübsche Uhr im Retro-Stil mit einer
runden Sitzbank um sie herum. Ein sti-
lisiertes, großes Tintenfass mit zwei
riesigen Federn vor dem Alten Rat-
haus weist auf die heutige Nutzung
des Gebäudes hin: Es ist das Inter-
nationale Haus der Schriftsteller und
Übersetzer. Gegenüber steht die gelb-
lich-weiße evangelische Kirche im
klassizistischen Stil.
Nicht direkt am Rathausplatz, aber
nur einen Steinwurf hinter dem Schrift-
stellergebäude fällt die Zentralbiblio-
thek (Galven… bibliot™ka, Akmeðu iela
2, www.biblioteka.ventspils.lv) ins Au-
ge, die in einem stilvollen, modernen
Bauwerk aus Holz und Glas residiert.
Geht man die Tirgus iela vom Rat-
hausplatz in Richtung Wasser, tut sich
nach wenigen Schritten der weiträu-
mige Marktplatz auf, der in den letz-
ten Jahren komplett neu gestaltet wur-
 
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