Lettland - Baltikum - page 513

Wasserfall des Alexflüsschens
Wer hätte gedacht, dass ausgerech-
net das kleine Alexflüsschen den
höchsten Wasserfall Lettlands pro-
duziert? Zwar stürzt sich das Wasser
nur gerade einmal viereinhalb Meter
in die Tiefe, aber Rekord ist Rekord.
Hinter der Kirche macht die Bazn¦cas
iela einen Bogen und endet in der
Stendes iela. Auf der linken Seite ist
der Wasserfall nicht zu verfehlen. Er
liegt sehr schön eingebettet in die grü-
ne Umgebung und hat den Vorteil,
dass man ihn von oben bewundern
kann (und außerdem von der Seite).
Schließlich kann man nach unten klet-
tern und von dort hinaufschauen.

Jahre fast 200 Kartenblätter aus aller
Welt zusammenstellte, die heute the-
matisch und auch nach Ländern ge-
ordnet bestaunt werden können. Mit
etwas Glück erwischt man den Herrn
der Karten selbst, J…nis M™tra, der be-
reitwillig auf Lettisch oder Russisch
über alle Einzelheiten Auskunft gibt.
Bei Bedarf wendet er auch die Zei-
chensprache an.
Kurios ist die Geschichte des Ge-
bäudes: Auf der berühmten Weltaus-
stellung 1900 in Paris diente es den
Russen als Beispiel für ein zusammen-
setzbares Holzhaus. Ein Geschäfts-
mann aus Liep…ja nahm die Russen
beim Wort, kaufte das Objekt, ließ es
nach Kuld¦ga transportieren und für
seine Braut als Geschenk originalge-
treu wieder aufbauen.

Reste der Kreuzritterburg
Direkt gegenüber liegt das Gelände
der ehemaligen Kreuzritterburg. Von
dem einst so mächtigen Bauwerk, um
das sich Kuld¦ga bildete, sind nur we-
nige Steine und Mauern geblieben.
Dafür hat die Stadt aber einen schö-
nen Park mit modernen Skulpturen
(Pils parks) der Bildhauerin Livija Re-
zevska eingerichtet.

Backsteinbrücke und
Wasserfall Ventas Rumba
Die Stendes iela führt nun direkt auf
die 164 Meter lange Backsteinbrücke
über die Venta, die 1874 so breit ge-
baut wurde, dass zwei Kutschen ei-
nander auf ihr begegnen konnten -
damals war es ein Zeichen von Wohl-
stand, dass man sich ein solches Bau-
werk leisten konnte. 2008 wurde sie
grundlegend restauriert und strahlt
nun in neuem, altem Glanz.
Doch die Brücke wäre nur halb so
viel wert, würde sie nicht den Blick frei
geben auf den breitesten Wasserfall
Europas, wie er in Kuld¦ga gepriesen
wird. Da stört es auch kaum, dass es
sich eher um eine Schwelle als einen
Wasserfall handelt, mit einer Höhe
von durchschnittlich gut zwei Metern.

Museum der Region Kuld¦ga
Ein schönes Haus im Burgpark be-
heimatet heute das Museum der Re-
gion Kuld¦ga. Hier wird dem Besucher
erst richtig klar, wie viele deutsche
Spuren es in der Gegend gibt. Ein be-
eindruckender Kachelofen ist allein
schon die Besichtigung wert.
Die interessanteste Abteilung des
Hauses ist aber eine Spielkartenaus-
stellung. Es ist das Verdienst eines be-
geisterten Sammlers, der im Laufe der