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aber doch solide wirkenden Fassaden
einen besonders schönen Eindruck
machen. In einem der Gebäude hat
sich ein modernes Hotel eingerichtet,
die anderen Häuser wirken dagegen
sehr ruhig, als seien sie voller nostalgi-
scher Erinnerungen.
Im Gebäude mit der Hausnummer 8
war einst die herzogliche Hofapothe-
ke untergebracht. Es ist das einzige
Haus Kuld¦gas, das im typisch deut-
schen Fachwerkstil errichtet wurde.
Die Hausnummer 7 ist das mit Baujahr
1670 älteste Holzhaus in Kurzeme.
Schließlich verdient auch das Ge-
bäude mit der Nummer 17 besondere
Erwähnung. Es stammt ebenfalls aus
dem 17. Jh. und war das Wohnhaus
des damals mächtigen Bürgermeisters
Stafenhagen. Wenn möglich sollte man
einen Blick in den Eingangsbereich
werfen, wo eine große Schatztruhe
des Schwedenkönigs Karl XII. steht.
doch im Laufe der Jahrhunderte blieb
aufgrund von Zerstörungen nichts da-
von übrig. Historische Bedeutung si-
cherte sich die Stätte aber, als Herzog
Jakob von Kurland-Semgallen hier im
17. Jh. Prinzessin Charlotte Luise von
Brandenburg ehelichte. Jakob war in
dieser Kirche getauft worden, worauf
eine schmuckvolle Tafel hinweist.
Eine besondere Freude für deutsch-
sprachige Besucher ist eine Wand-
tafel von 1801, auf der ausführlich
von den Feierlichkeiten der Stadt und
der Kirchengemeinde zum Jahrhun-
dertwechsel erzählt wird, verbunden
mit einem Blick in die Zukunft. Die
Lektüre mit der Überschrift „Nachricht
für künftige Zeiten, wie der Schluss
des 18. und Anfang des 19. Jh. von
dieser Stadt, in dieser Kirche gefeyert
wurde“ gibt einen faszinierenden Ein-
blick in den damaligen Alltag und die
Vorstellungen, welche die Menschen
von der Zukunft hatten.
Zu Sowjetzeiten wurde die Kirche
zeitweise zu einem Getreidelager de-
gradiert. Der wellige Boden zeugt
noch heute von den Transportwagen,
die damals ein- und ausfuhren.
Eine weitere Attraktion hat St. Katha-
rinen zu bieten: den Gang auf den
34 Meter hohen Turm, von dessen
Aussichtsplattform sich ein schöner
Blick auf das einmalige historische Ge-
bäude-Ensemble von Kuld¦ga und die
Venta bietet. Beim Aufstieg kann man
das komplizierte Innenleben der
Turmuhr in Augenschein nehmen.
Katharinenkirche
Nach nur wenigen Schritten - die
Wege in Kuld¦ga sind kurz - führt die
Bazn¦cas iela, auf Deutsch „Kirch-
straße“, zu dem evangelischen Gottes-
haus der Stadt: Die Katharinenkirche
dominiert mit ihrem recht einfachen
weißen Turm samt grünlichem Dach
nicht das Stadtbild, ragt aber heraus.
Sie ist benannt nach der Schutzheili-
gen der Stadt und beherbergt eine
schöne, gut 300 Jahre alte Orgel der
deutschen Fabrik Zauer mit 996 Pfei-
fen und einen Altar mit hübschen
Schnitzereien aus Holz.
Erstmals erbaut wurde St. Kathari-
nen schon 1252 als Holzgebäude,
Sv. Katrinas bazn¦ca, Eintritt 0,20 Ls, Turm-
besteigung 0,30 Ls, Fototicket 0,20 Ls, Video
0,30 Ls.
 
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