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ten ist es nicht viel weiter bis zu den
schönen Orte Sabile, Kandava und
Talsi. Die 58 Kilometer nach Ventspils
bewältigt man in weniger als einer
Stunde. In einem Wort: Die ganze Re-
gion Kurzeme liegt in Kuld¦gas Reich-
weite. Doch zunächst will die alte
Hansestadt mit der reichen Geschich-
te und gerade einmal 13.500 Bewoh-
nern entdeckt werden.
sen die schwedische Armee die Burg
zerstörte. Sie wurde nie wieder aufge-
baut. Eine große Pest-Epidemie tat ein
Übriges, um Kuld¦gas Bedeutung zu
dezimieren. Als Ende des 18. Jh. die
Grafschaft Kurland ins russische Za-
renreich eingegliedert wurde, war Kul-
d¦ga nur mehr eine Provinzhauptstadt
unter Hunderten in Russland.
Doch die Lage war für den Handel
nach wie vor günstig und im Laufe des
19. Jh. entstanden nach und nach im-
mer neue Fabriken. Die Zahl der Ein-
wohner stieg. Kuld¦ga entwickelte sich
zu einem Vorposten der Reformer
und Revolutionäre: 1896 gründete
sich hier die erste sozialdemokrati-
sche Partei und während der Tage
der Revolution von 1905 waren es die
Studenten des Baltischen Lehrerse-
minars, die als erste mit ihrem Streik
begannen. Das Seminar war erst weni-
ge Jahre vorher aus Riga nach Kuld¦ga
umgezogen.
Später erlebte Kuld¦ga ein ähnliches
Schicksal wie die meisten anderen let-
tischen Städte. Die beträchtliche jüdi-
sche Bevölkerung, die Kuld¦ga im
19. Jh. stark geprägt hatte, verschwand
in Folge des Nazi-Terrors gänzlich aus
der Stadt. Stattdessen wurden von den
Sowjets auch nach Kuld¦ga Menschen
russischer Sprache umgesiedelt, aller-
dings relativ gesehen nicht so viele
wie etwa nach Liep…ja.
Seit der Unabhängigkeit 1991 sind
in Kuld¦ga einige Anstrengungen un-
ternommen worden, den historischen
Stadtkern zu restaurieren und zu pfle-
gen. Die Arbeiten werden noch weite-
re Jahre in Anspruch nehmen, doch
Stadtgeschichte
Bereits im 9. Jh. entstand eine Siedlung
neben dem heutigen Kuld¦ga, dort wo
das Volk der Kuren eine Burg errich-
tet hatte. Als die deutschen Kreuzritter
vom Schwertbrüderorden im 13. Jh.
Kurland einnahmen, zerstörten sie die
Burg und bauten 1242 ihre eigene am
Ufer der Venta. Aus dem gleichen Jahr
stammt auch die erste Nennung des
Ortes in historischen Quellen, unter
dem von den Kreuzrittern vergebenen
Namen Goldingen, der über Jahrhun-
derte aktuell blieb. Die Ruinen der Fes-
tung sind noch heute zu besichtigen.
Eine kleine Stadt entstand rund um
die Burg. Die Entwicklung verlief so
schnell, dass Kuld¦ga bereits 1368 der
Liga der Hansestädte beitrat. Um den
Übergang vom 16. zum 17. Jh. war der
Ort sogar Hauptstadt Kurlands - aller-
dings nur für 20 Jahre. Doch auch da-
nach erlebte Kuld¦ga eine Fortsetzung
seines wirtschaftlichen Aufstiegs.
Erst Kriege und Plagen setzten der
glanzvollen Entwicklung ein Ende: zu-
nächst der Polnisch-Schwedische Krieg
von 1653 bis 1667 und dann der
Große Nordische Krieg, während des-
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