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Der Name Kurland und damit auch
die heutige Bezeichnung Kurzeme
stammt nicht von den Kreuzrittern
oder den späteren Herzögen, sondern
leitet sich vom baltischen Stamm der
Kuronier ab, der die Gegend vor dem
Mittelalter bewohnte. Als der deut-
sche Schwertbrüderorden im frühen
13. Jh. einmarschierte und die Bevöl-
kerung christianisierte, lehnte man die
Bezeichnung der Region also an den
Namen der Ureinwohner an.
Der Livländische Orden kontrollier-
te im Folgenden für lange Zeit nicht
nur das Gebiet Kurlands, sondern gro-
ße Teile des Terrains der heutigen
Staaten Lettland und Estland. Mit den
Livländischen Kriegen im 16. Jh. kam
es dann erstmals zu einer deutlichen
Aufsplitterung. 1561 entstand das
Herzogtum Kurland und Semgallen,
das durch verschiedene Phasen mehr
oder weniger großer Abhängigkeit
ging. Insgesamt kann man das Gebil-
de, das bis 1795 existierte, als teilwei-
se unabhängig bezeichnen. Die Her-
zöge galten zwar offiziell als eigen-
ständig, doch de facto war Kurland
und Semgallen ein Vasallenstaat des
Polnisch-Litauischen Königreichs, bis
kurz vor der Wende zum 19. Jh. das
russische Zarenreich das Gebiet
übernahm. Vom halbselbstständigen
Herzogtum sank die Bedeutung der
Region nun zu einem reinen Verwal-
tungsbezirk Russlands ab, dem soge-
nannten Gouvernement Kurland.
Bis dahin, auch unter polnisch-litaui-
scher Herrschaft, waren die Landbesit-
zer fast ausschließlich aus deutschen
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