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russischer Kontrolle stand. Letztlich
wurde die Region mit einem Teil des
heutigen südlichen Estlands zusam-
mengefasst und ins russische Zaren-
reich eingegliedert.
Heute präsentiert sich Vidzeme als
ein moderner, aufgeschlossener Land-
strich, der seine Touristenzentren - al-
len voran C™sis und Sigulda - sehr
gut verwaltet und von allen Regionen
des Landes nach der Hauptstadt Riga
die meisten Besucher verzeichnet -
hauptsächlich dank der Ostseeküste,
dem Nationalpark Gauja und der be-
rühmten Burg Turaida.
Über die historische Richtigkeit die-
ser Behauptung kann man freilich
streiten, denn bereits im Mittelalter,
Jahrhunderte, bevor Lettland entstand,
war dieses scheinbar so ruhige Nest,
das damals den deutschen Namen
Wenden trug, ein wichtiges Zentrum
des Baltikums, zu Zeiten der Ordens-
herrschaft sogar wichtiger als Riga.
Neben Riga wurde im heutigen Lett-
land nur Wenden mit dem Titel Han-
sestadt versehen und mit dem ver-
brieften Recht auf eine eigene Münz-
prägung ausgestattet.
Außer Geschichte und Symbolik hat
C™sis aber vor allem die zentrale Lage
im großartigen Gauja-Nationalpark
zu bieten, auf halber Strecke zwischen
Sigulda mit seiner phänomenalen Burg
Turaida und dem Ort Valmiera. So
stellt C™sis einen idealen Ausgangs-
punkt für Touren und Ausflüge aller
Art dar.
Doch auch die Kleinstadt selbst,
80 Kilometer nordöstlich von Riga ge-
legen, ist einen eigenen Besuch wert,
steht in ihr doch die alte Ordensburg,
Respekt und Ehrfurcht heischend wie
eh und je, obwohl sie nur als Skelett
die vielen Jahrhunderte überdauert hat.
Feste im Sommer und nahe gelegene
Skipisten im Winter locken die Gäste
an, die immer zahlreicher herbeiströ-
men. Dennoch hat C™sis sich außer-
halb der Monate Juli und August sei-
nen leicht verträumten, sympathischen,
fast niedlichen Charakter bewahrt.
Überreste der alten Stadtmauer, das
System der Altstadtgassen und eine
Vielzahl an kleinen Holz- und Kauf-
mannshäusern
C™sis
Das kleine C™sis mit seinen knapp
20.000 Einwohnern ist leicht zu unter-
schätzen. Für viele Letten ist es nach
Riga und neben Sigulda symbolisch
gesehen der wichtigste Ort im ganzen
Land. Hier schlugen die Esten und Let-
ten 1919 das vordringende deutsche
Heer zurück und verteidigten so ihre
gerade gewonnene Unabhängigkeit.
Auch die lettische Fahne, stolzes
Symbol des Freiheitskampfes, stammt
aus C™sis. So will es jedenfalls die Le-
gende, der zufolge der lettgallische
König 1272 in einer Schlacht an die-
sem Ort verwundet wurde. Seine Un-
tertanen legten ihn auf eine weiße
Fahne, die sich von seinem Blut rasch
rot verfärbte. In der Mitte blieb aber
ein weißer Streifen. So wurden die Na-
tionalfarben geboren. Verständlich da-
her, dass C™sis sich selbst als „eine der
lettischsten Städte in Lettland“ anpreist.
sind stumme, aber
 
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