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te Sowjet der lettischen Republik in
dem Gebäude, unterbrochen von der
deutschen Besatzungs-Periode, als die
SS die Räumlichkeiten als Hauptquar-
tier für die Region in Beschlag nahm
und viele Kunstwerke zerstörte oder
nach Deutschland bringen ließ. Seit
Anfang der 1990er Jahre ist das letti-
sche Parlament wieder in der Saeima
untergebracht. Einige, aber nur weni-
ge Teile der prächtigen Original-Innen-
einrichtung sind erhalten, alle Räume
wurden aber grundlegend restauriert.
Russland gehörte, war die Kirche nicht
in Betrieb und viele wertvolle Gegen-
stände wie die Glocken wurden ent-
wendet. 1923 wurde das Gotteshaus
dann wieder der katholischen Ge-
meinde übertragen. 1993 war sogar
Papst Johannes Paul II. zu Besuch, wo-
rauf eine Tafel im Inneren hinweist.
Die Backsteinfassade wie der Innen-
raum der Kirche wirken zwar mächtig,
aber doch auch auf protestantische
Art schlicht und bescheiden. Der
schmale und hohe, grünliche Turm ist
von weitem auszumachen und garan-
tiert St. Jakobi eine wichtige Rolle im
Bild der Rigaer Innenstadt.
Saeima, das Parlament hat 2009 ein Besu-
cherzentrum eingerichtet, besonders für letti-
sche Bürger, aber auch für ausländische Be-
sucher, mit Infomaterial, Multimedia-Darstel-
lungen und Möglichkeiten einer Besichti-
gung oder der Teilnahme an einer Sitzung:
J™kaba iela 16 (Eingang über Trokšnu iela),
Tel. (6)7087321, www.saeima.lv, Mo-Fr 9-
16.30 Uhr.
Rigaer Schloss
Das Rigaer Schloss (R¦gas pils, Pils
laukums) ist ein massiver Gebäude-
komplex am Rande der Altstadt und
fast direkt an der Daugava gelegen.
Ganz große Pracht oder Reichtum
strahlt er auf den ersten Blick aller-
dings nicht aus. Das Schloss ist nicht
die spektakulärste Station eines Riga-
Besuchs und doch für die Stadt von
enormer Wichtigkeit - nicht nur, weil
der lettische Präsident heute in ei-
nem Flügel des Bauwerks residiert, so
wie einst die lettischen Staatsober-
häupter während der Unabhängigkeit
nach dem Ersten Weltkrieg.
1330 wurde die Burg vom Schwert-
brüderorden am Rande des damaligen
Riga errichtet, nachdem die Kreuz-
ritter den Ort erobert hatten. Nur 23
Jahre dauerte es, bis sie fertiggestellt
war. Die Lage am Fluss war natürlich
kein Zufall: Von hier aus konnte der
Hafen eingesehen und sich auf uner-
St. Jakobikirche
Gegenüber der Saeima liegt in der
Klostera iela die katholische Kathe-
drale von Riga, die gotische St. Jako-
bikirche (Sv. J™kaba bazn¦ca, J™kaba
iela 9), die bereits 1225 entstand. In
ihrer wechselvollen Geschichte wurde
das Gotteshaus zwischendurch von
der Reformationsbewegung mitgeris-
sen und „lutherisiert“. Der polnische
König Stefan Batory erwirkte 1582 die
Übertragung des Gebäudes an die Je-
suiten. Als wenige Jahre später ein
Blitz in der Kirche einschlug, sahen ei-
nige Lutheraner dies als Rache Gottes.
Im 17. Jh. übernahmen die Protestan-
ten unter schwedischer Herrschaft
wieder die Macht - und auch St. Jako-
bi. Später, als Riga zum zaristischen
 
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