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werdenden Giebelfassade prangt zen-
tral eine mit Gold geschmückte, große
Sonnenuhr, deren deutsche Monats-
namen in alter Schreibweise („Märtz,
Aprill, May, Juny, July…“) nur mit schar-
fem Auge zu erkennen sind. Den
Haupteingang säumen große, farbige
Reliefs des heiligen Mauritius und, auf
der anderen Seite, der Jungfrau Maria
mit dem Christuskind im Arm.
Im 18., 19. und nach dem Wieder-
aufbau im 20. Jh. war das Schwarz-
häupterhaus ein wichtiger Ort für den
Empfang hochkarätiger Gäste und he-
rausragende Kulturveranstaltungen.
Heute besitzt das Gebäude eine re-
präsentative Funktion als eines der
Symbole für Riga.
Einige Innenräume und eine Vielzahl
von Utensilien und Fundstücken aus
der Geschichte des Hauses sind zu
besichtigen. Beliebt sind die schmuck-
vollen Säle auch bei frisch gebacke-
nen Hochzeitspaaren als Fotokulisse.
Zum Rathausplatz hin ist ein kleines
Café und Esslokal im Gebäude unter-
gebracht.
Links grenzt direkt an das Schwarz-
häupterhaus das Waagenhaus, beide
bilden zusammen ein Gebäude. Das
Waagenhaus ist genau so hoch, aber
schmaler, etwas weniger verziert und
im Gegensatz zum Schwarzhäupter-
haus mit einem spitz zulaufenden
Dach versehen. Seit dem 19. Jh. trägt
es auch den Namen Schwabe-Haus.
Im Untergeschoss hat die Touristen-
information ihren Sitz - ein weiterer
Grund, den Stadtrundgang am Rat-
hausplatz zu beginnen.
Melngalvju nams (Schwarzhäupterhaus),
R…tslaukums 7, tgl. außer Mo 10-17 Uhr,
Eintritt 2 Ls, Tel. (6)7044311.
Rolandstatue
Zwischen Rathaus und Schwarz-
häupterhaus, mitten auf dem mit Kopf-
steinpflaster bedeckten Platz, steht auf
einem hohen Sockel die imposante
Rolandstatue. Der „Roland“ ist ein Rit-
ter mit einem einfachen Schwert, der
mit seiner Erhabenheit den Stolz der
Stadtbevölkerung auf ihre Rechte,
Freiheit und Errungenschaften symbo-
lisiert. Rolandstatuen stehen in zahlrei-
chen Städten mit mittelalterlichen
Wurzeln, die bekannteste von ihnen
wahrscheinlich in Bremen. Da passt es
nur zu gut, dass der Bremer Schlüssel
auch im Rigaer Stadtwappen auf-
taucht und die Schwarzhäupterverei-
nigung bis zum heutigen Tag in Bre-
men (und nur in Bremen) existiert. Die-
se Kopie der Rolandstatue aus dem
19. Jh. wurde im Jahre 2000 aufge-
stellt. Das beschädigte Original ist in
der St. Petrikirche zu sehen.
Okkupationsmuseum
Das hässliche, dunkle, kastenförmi-
ge Gebäude am Rande des Rathaus-
platzes drückt die durch die anderen
Gebäude erhabene Stimmung gewal-
tig. Doch das manchmal böswillig
„Sarg“ genannte Okkupationsmuseum
(Latvijas Okup…cijas muzejs) ist für die
Letten von besonderer Bedeutung:
Hier wird die leidvolle Geschichte
des kleinen, stolzen Volkes beschrie-
ben, seit es nach dem Ersten Weltkrieg
erstmals Souveränität erlangte.
 
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