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Altstadt
fiziell: „Compagnie der Schwarzen
Häupter“) zurück, eine mittelalterliche
Vereinigung unverheirateter, wohlha-
bender deutschstämmiger Kaufleute
im alten Riga. Nach ihrer Heirat ver-
ließen die Mitglieder die Gemeinschaft
und traten den mächtigen Gilden bei.
Der Schutzpatron der Schwarzhäup-
ter, der heilige Mauritius, wird in his-
torischen Abbildungen stets mit dunk-
ler Hautfarbe dargestellt.
Das Gebäude entstand spätestens
1334, die Zahl prangt in goldenen Let-
tern auf einem blauen Band unter dem
Dachfirst. Daneben steht „RENOV.
ANNO 1999“, erst zu dieser Zeit kam
es zum Wiederaufbau des Gebäudes,
das im Zweiten Weltkrieg dem Erdbo-
den gleich gemacht worden war.
Die Schwarzhäupter zogen 1447 als
Mieter ein, 1713 wurden sie Eigentü-
mer der Immobilie. Anfang des 18. Jh.
musste das im Nordischen Krieg zer-
störte Bauwerk weitgehend restauriert
werden, in der zweiten Hälfte des
19. Jh. wurden sowohl Fassade als
auch Inneneinrichtung erneuert. Die-
sen Zustand bemühten sich die Res-
taurateure von 1995 bis 1999 wieder
herzustellen. Im Keller, der als einziger
Teil des Gebäudes noch viele mittel-
alterliche Merkmale aufweist, sind his-
torische Fundstücke und Bruchstü-
cke ausgestellt.
Die Frontseite ist mit schlichten ro-
ten Backsteinen gemauert, doch dafür
ist sie umso reicher geschmückt mit
auf Sockeln stehenden Heiligenfigu-
ren, Wappen und allerlei verschnörkel-
ten Verzierungen. Unter dem Dach
der nach oben hin immer schmaler
Die in ihren Ursprüngen mittelalter-
liche Altstadt Vecr¦ga ist kein komplett
erhaltenes architektonisches Ensem-
ble. Zu viele Brände und Zerstörun-
gen machten dem alten Riga in den
vergangenen Jahrhunderten den Gar-
aus. Es dominieren neben zeitgenös-
sischen Gebäuden vor allem Häuser
aus dem 19. Jh., viele geprägt vom Ju-
gendstil - diese sind dafür aber umso
prächtiger. Während der eigentliche
Stadtkern bereits wieder in alter
Pracht erstrahlt, wird in mancher Alt-
stadtgasse und an mancher Fassade
noch immer gewerkelt und restauriert.
Jeder Aufenthalt in Riga wird den
Besucher unweigerlich immer wieder
in das weitläufige Vecr¦ga führen. So
verwinkelt diese auch sein mag: Die
Kañ¥u iela (Kalkstraße) ist immer ein
guter Orientierungspunkt.
Schwarzhäupterhaus
Die Kañ¥u iela durchschneidet den
Stadtkern vom R…tslaukums (Rathaus-
platz), wenige Meter vom Fluss Dau-
gava entfernt, bis zum berühmten Frei-
heitsdenkmal. Der Rathausplatz, ein
ungleichmäßiges Viereck, ist nicht be-
sonders groß. Auch zählt er noch
nicht allzu viele Jahre, denn er wurde
während des Zweiten Weltkriegs
komplett zerstört. Doch er beherbergt
- dem Rathaus gegenüber - eines der
bekanntesten Rigaer Gebäude: das
heute wieder intakte Schwarzhäupter-
haus (Melngalvju nams).
Die Bezeichnung geht auf die Bru-
derschaft der Schwarzhäupter (of-
 
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