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kriegszeit typischen Art-decó-Stil. Im
unmittelbaren Umkreis befinden sich
nördlich davon die
Philharmonie
(Sapiegos 5; hier war in der Interims-
zeit das Justizministerium) und die
Synagoge
von 1872 mit einem der
schönsten jüdischen Altäre weltweit.
Dahinter befindet sich eine Gedenk-
skulptur für die rund 1700 ermordeten
Kinder im Neunten Fort. 37 Gedenkta-
feln erinnern an die 37 Orte, an denen
rund 50.000 jüdische Kinder ermordet
wurden (O‡eskienës Nr. 13).
Im
Stadtgarten
gegenüber der
Vytautas-Statue verbrannte sich am
14.5.1972 der 19-jährige Student Ro-
mas Kalantaaus Protest gegen die So-
wjets. Unterhalb der Grünfläche ist
das
Memorial
„Feld der Opferung“,
sein Name ist in die Bodenplatten ein-
gelassen. Sie symbolisieren die „ver-
brannten Seiten“ der Geschichte, die
Anzahl der Steine seine Lebensjahre.
Nach seinem Tod gab es die ersten
Demonstrationen gegen die Besatzer.
Am 16. Februar 1988 zum 70-jährigen
Gedenktag der Unabhängigkeit ging
von hier die erste
Befreiungsbewe-
gung
aus. Der 14. Mai ist heute der
Nationaltag des zivilen Widerstands.
Auf dem Platz stehen auch
Büsten
berühmter Persönlichkeiten.
Im südwestlichen Teil des Stadtgar-
tens stehen Teile der alten Verteidi-
gungsmauer und eines Wehrturms.
Gegenüber liegt das
Musiktheater
(Laisvës 91). In dem Jugendstil-Gebäu-
de von 1892 konstituierte sich am
15. Mai 1920 das Parlament; hier wur-
de auch am 21. Juli 1940 der Vertrag
der Wiedereingliederung Litauens in
die Sowjetunion besiegelt. Heute fin-
den hier jährlich etwa 200 Veranstal-
tungen statt.
Nebenan liegt das
Kammertheater
(Kestu¤io 74 a). In der Laisvës Nr. 87 a
befindet sich das
Marionettentheater
mit dem
Marionettenmuseum
(Tel.
220061,
www.kaunoleles.lt), in
der
Nr. 71 das
Akademische Schauspiel-
haus
(die erste Aufführung war am
19. Dezember 1920 das Drama „Jo-
hannisnacht“ von Hermann Suder-
mann, s. Šilutë); die Fassade schmü-
cken Skulpturen im sozialistischen Stil.
Kurz dahinter wird die Freiheitsallee
von der
S. Daukanto gatvë
gekreuzt.
Diese
Fußgängerzone
führt als Quer-
achse in südlicher Richtung über die
wie eine Kombination aus Segelflug-
zeug und Glockenturm aussehende
Lakunas-Jurgis-Kairys-Brücke
zum
Nemunas-Inselpark
mit Sportanlagen
auf der Karmelit®-Insel, in nördlicher
Richtung zum
Vienybës aikštë
(Platz
der Einheit). Letzterer ist umgeben
von der Vytautas-Universität, der
Technischen Hochschule und einem
Museumskomplex. Am 16. Februar
1989, dem Tag der Unabhängigkeits-
erklärung von 1918, wurde hier das
Freiheitsdenkmal
wiedererrichtet (auf
der 20 Lt.-Note abgebildet). Es stand
hier bereits 1928, wurde aber 1950
abmontiert.
Eine
Ehrengalerie
von Büsten be-
deutender Persönlichkeiten der litaui-
schen Geschichte und Kultur führt
zum
Ewigen Feuer.
Das daneben-
stehende
Denkmal der Unabhängig-
keit,
eine Pyramide aus Feldsteinen,
erinnert an alle, die für die Freiheit