Travel Reference
In-Depth Information
Kathedralenplatz erhöht und mit Be-
tonplatten ausgelegt, wodurch er sein
heutiges Gesicht erhielt. Die dunkle-
ren Granitplatten markieren die Lage
des früheren dreigeschossigen Haupt-
tors des ehemaligen Bischofspalastes
aus dem 14. Jh. (1536 abgebrannt),
des Gerichtshofs sowie einer Verteidi-
gungsmauer zwischen dem Glocken-
turm und dem Neuen Arsenal. Weite-
re Überbleibsel der Unteren Burg
sind der untere Teil des Glockenturms
sowie Gebäudeteile des Alten und
Neuen Arsenals, das Haus des Burg-
vogts und Teile der Verteidigungs-
mauer (s.u.).
Auf dem südöstlichen Teil des Plat-
zes hinter dem ehemaligen Haupttor
steht eine Reiterstatue von Groß-
fürst Gediminas. Obwohl er nie ein
Krieger war, hält er ein Schwert in der
Hand, was den Unwillen vieler Ein-
wohner hervorrief. Auf dem Sockel in
traditionellem Stil sind Reliefs von den
anderen Großfürsten Vytautas, Kestu-
tis, Algirdasund Jogailasowie der „Ei-
serne Wolf“.
jedoch in einen heidnischen Tempel
umgewandelt. Großfürst Jogaila ließ
1387-88, als die Litauer den christ-
lichen Glauben angenommen hatten,
diesen abreißen und auf den Funda-
menten der Mindaugas-Kirche eine
Steinkirche im gotischen Stil mit fünf
Kapellen bauen, von der 1985 die
nördliche Mauer mit gotischen Fres-
ken entdeckt wurde.
Nach einem Brand im Jahre 1419
wurde das Gotteshaus unter Fürst
Vytautas ebenfalls im gotischen Stil,
aber größer und im Stil norddeutscher
Kirchenbauten wieder aufgebaut.
In den folgenden Jahrhunderten
wurde der Dom durch eine Reihe von
Bränden zerstört und jedes Mal in ei-
nem anderen Stil wieder erneuert:
1530 im Geist der italienischen Renais-
sance mit Fresken, 1610 im Barockstil.
1666 wurden die schmalen gotischen
Fenster verbreitert. Mitte des 18. Jh.
entstanden Risse in der Westfassade,
und 1769 stürzte einer der Türme ein.
Das Gotteshaus wurde wegen Baufäl-
ligkeit geschlossen.
Ihr heutiges Gesicht erhielt die Ka-
thedrale schließlich ab 1783 unter
dem Architekten Laurynas Stuoka-Gu-
cevi¤ius (1753-98), der mit ganzem
Herzen für den Klassizismus schwärm-
te (sein Denkmal steht südwestlich der
Kathedrale in der nach ihm benannten
Straße, s.u.). Er beließ nur den Grund-
riss und konstruierte das Äußere des
im Kern immer noch gotisch gepräg-
ten Baus von Grund auf neu: klassisch-
streng und mit ausgewogenen Pro-
portionen. Von dem früheren Bau-
werk ist außer dem gotischen Innen-
Geschichte der Kathedrale
Die Hl.-Stanislav-und-Hl.-Ladislaus-
Kathedrale, die Hauptkirche Litauens
und seit 1922 eine erzbischöfliche Ba-
silika, steht an der Stelle eines heidni-
schen Kultplatzes, vermutlich dem
Perk©nas-Tempel mit dem „Ewigen
Feuer“.
Die erste litauische Kirche wurde
hier 1251 im romanischen Stil unter
dem späteren König Mindaugas im
Zusammenhang mit seiner Taufe aus
Holz errichtet, nach seinem Tod 1263
 
Search WWH ::




Custom Search