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kmäler in der Stadt, die an die Opfer der Nazis erinnern. Das herausragendste ist
das gewaltige Holocaust-Mahnmal nahe dem Brandenburger Tor.
Die australische Journalistin Anna Funder zeichnet in ihrem Buch Stasi-
land (2004) das Bild der Stasi nach, indem sie Opfer und Täter ihre
Geschichten erzählen lässt.
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MAUERBAU
In den 1950er-Jahren wuchs die ökonomische Kluft zwischen beiden deutschen
Staaten. Hunderttausende von Ostberlinern suchten ihr Glück im Westen. Der Exodus
der meist jungen und gut ausgebildeten Ostdeutschen blutete die notleidende DDR-
Wirtschaft derart aus, dass die Regierung mit sowjetischer Billigung eine Mauer baute,
um die Menschen zurückzuhalten. Der Bau der Mauer, eindrücklichstes Symbol des
Kalten Kriegs, begann in der Nacht zum 13. August 1961.
Die Berliner waren über die Nacht- und Nebelaktion fassungslos. Offizielle Proteste
der Westalliierten ignorierte die DDR-Regierung ebenso wie Massendemonstrationen
in Westberlin. Die Lage war angespannt. Im Oktober 1961 standen sich am Checkpoint
Charlie US-amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber und brachten die Welt an
den Rand eines Dritten Weltkriegs. 1963 besuchte der US-Präsident John F. Kennedy
Westberlin und lobte die Einwohner vor dem Rathaus Schöneberg für ihren Einsatz für
die Freiheit mit seinen berühmten Worten „Ich bin ein Berliner“.
Die Ernennung Erich Honeckers (1912-1994) zum Generalsekretär der SED im Mai
1971 ebnete den Weg für eine Annäherung an den Westen und verbesserte das interna-
tionale Ansehen der DDR. Im September desselben Jahres unterzeichneten die Westal-
liierten und die Sowjets im Kammergericht in Schöneberg ein neues Viermächteab-
kommen. Es garantierte den Zugang von der Bundesrepublik nach Westberlin und er-
wirkte Reiseerleichterungen zwischen West- und Ostberlin. Das Abkommen machte
den Weg frei für den Grundlagenvertrag, der ein Jahr später geschlossen wurde. Damit
erkannten die beiden Staaten gegenseitig ihre Souveränität und Grenzen an und verpf-
lichteten sich zur Einrichtung von jeweils „ständigen Vertretungen“ in Bonn und Ost-
berlin.
 
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