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1970 retteten Hausbesetzer und Denkmalschützer das Gebäude vor der Abrissbirne.
Von 1984 bis 2010 beherbergte es das Künstlerhaus Bethanien. Am Heinrichplatz
versammelten sich in den 1970er-Jahren die Gegner der für den Osten Kreuzbergs ge-
planten Bauinitiativen in den Kneipen Rote Harfe & Zum Elefanten , um zu be-
raten, wie man den Senat davon abhalten könnte, große Teile des Viertels abzureißen.
Ein paar Schritte weiter ist der legendäre Club SO36 , der Anfang der 1970er-
Jahre ein von Künstlern besetztes Haus war. Doch bald wurde daraus ein Veran-
staltungsort wilder Punkkonzerte mit den Dead Kennedys oder den Ärzten. Auf der
Oranienstraße gelangt man zum früheren Standort des Supermarkts Bolle , der
geplündert und niedergebrannt wurde, als am Maifeiertag 1987 eine anfangs fried-
liche Demo zu einem ausgewachsenen Krawall mutierte. Heute erhebt sich eine Mos-
chee an der Straßenecke. Die Skalitzer Straße führt zum Görlitzer Park , ein-
er Fläche mit ungepflegtem Rasen und den Ruinen eines früheren Bahnhofs. Ob-
wohl er eher ein „Antipark“ ist, lieben die Einheimischen ihn heiß und innig. Auf der
Cuvrystraße geht's zur Schlesischen Straße und Barbie Deinhoff's , der ultimat-
iven Adresse für trashigen Transenkitsch. Der Name verweist auf die beiden Obses-
sionen des Inhabers: die Baader-Meinhof-Gruppe und Barbiepuppen. Kreuzberg ist
die beste Anlaufstelle für Streetart. Zu den schönsten Werken gehört das hausgroße
Brothers Upside Down & Chain , eine Kreation des italienischen Künstlers
Blu und seines französischen Kollegen JR, das 2007 im Rahmen des dreiwöchigen
Streetart-Festivals Planet Prozess entstand. Noch ein Geniestreich von Blu ist der
Leviathan , der eine Brandschutzmauer vollkommen einnimmt und einen riesigen,
pinkfarbenen Körper zeigt, der seinerseits aus lauter kleineren, sich windenden Kör-
pern besteht.
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ESSEN
Kreuzberg ist mittlerweile einer der aufregendsten kulinarischen Bezirke Ber-
-lins. Das beste Essen gibt es hier in den gemütlichen Nachbarschaftskneipen, in
Imbissbuden aus aller Welt und in den Cafés am Wasser. Der Norden von Neuk-
ölln ist vor allem zum Ausgehen und Tanzen top, aber auch hier machen immer
mehr Restaurants auf.
 
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