Travel Reference
In-Depth Information
Hier werden die Väter wieder zu Kindern: Eine riesige Modelleisenbahn mit digital
gesteuerten Zügen fährt durch die Miniaturdarstellung des Berliner Zentrums.
Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor und der Fernsehturm wurden im Maßstab
1:87 nachgebaut und ständig kommt etwas Neues dazu; zum Zeitpunkt der Recherche
befand sich gerade der Potsdamer Platz im Bau.
Nikolaiviertel
NIKOLAIKIRCHE MUSEUM
Karte offline Google Maps ( www.stadtmuseum.de ; Nikolaikirchplatz; Erw./erm. inkl.
Audioguide 5/3 €; 10-18 Uhr; 100, 200, Alexanderplatz) Die spätgotische
Nikolaikirche von 1230 ist das älteste Gebäude Berlins. Es dient mittlerweile als Mu-
seum, das die Architektur und Geschichte der Kirche behandelt. Mit dem kostenlosen
Audioguide erfährt man alles Wissenswerte über das achteckige Taufbecken und das
spätgotische Kreuz und findet heraus, woher der Spitzname des Gebäudes, „Pantheon
der prominenten Berliner“, rührt. Hier begraben zu werden kostete einen Adligen 80
Taler, einen „alten Menschen“ 50 Taler.
Von der Galerie aus kann man sich die Orgel genauer ansehen und zu (aufgezeich-
neten) Kirchenklängen den Blick durch den Innenraum schweifen lassen.
DIE MUTIGEN FRAUEN DER ROSENSTRASSE
An der Rosenstraße selbst ist nichts Besonderes; sie ist klein und unspektakulär.
Aber hier fand 1943 einer der mutigsten Akte der Zivilcourage gegen nationalsozi-
alistische Repressalien statt. Vor dem jüdischen Wohlfahrtsamt in der Rosenstraße
2-4 versammelten sich mitten im Winter Hunderte von Frauen aus der Umgebung.
Alle hatten eines gemeinsam: Sie waren Christinnen, deren jüdische Männer ver-
haftet worden waren und zur Deportation nach Auschwitz in diesem Amt festgehal-
ten wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Juden mit „arischem“ Ehepartner ein-
en gewissen Schutz genossen. Aber das war jetzt vorbei. Die unbewaffneten Frauen
waren von niemandem organisiert, aber auch ohne Führung waren sie durch ihr Ziel
vereint. „Gebt uns unsere Männer zurück!“ riefen sie. Als die Polizei drohte, sie zu
erschießen, riefen sie nur um so lauter. Nach einigen Wochen geschah das Wun-
der: Sie wurden erhört. Der Befehl zur Freilassung sämtlicher Gefangener kam von
Propagandaminister Joseph Goebbels höchstpersönlich.
 
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