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Innen gibt es nicht allzu viel zu sehen, links die angebliche Windrose Heinrichs, neue Ge-
bäude mit Café, WC und Andenkenladen in der Mitte, ein paar Mauerreste der ursprüng-
lichen Festung, rechts ein Landmarkierungskreuz, wie es die Portugiesen 1500 in Brasili-
en aufgestellt haben als Replik, und ein bescheidenes Renaissancekirchlein. Man kann
aber einen schönen Rundgang um die Landzunge herum machen, seit Neuestem mit
Schaukästen zum Thema alternative Energien (dauert ca. 30 Min.), Meeresrauschen
inklusive.
Die Theorien Heinrichs des Seefahrers basierten auf der alten arabischen Wis-
senschat der Astronomie. Sein System ermöglichte es den ihm zugeordneten Kap-
itänen, die Lage ihrer Schife nach Sonne und Sternen zu bestimmen, und war
Grundvoraussetzung, um aus der damals völlig unbekannten „dunklen See“ zurück-
zufinden. Zu seiner Navigationsschule kamen etliche europäische Kapazitäten gere-
ist, u. a. Martin Behaim aus Nürnberg und Christoph Kolumbus, späterer Entdecker
Amerikas. 1928 fand man innerhalb der Mauern der „Navigationsschule von Sagres“
eine eigenartige geometrische Figur mit 43 m Durchmesser auf dem Boden: klobige,
verschieden große Steine gehen aus einem Zentrum hervor. Man nannte die Forma-
tion die Windrose - über ihren Ursprung streiten sich die Historiker.
Forte Beliche: Die kleine Festungsanlage kurz vor dem Cabo de São Vicente, hier hat
wahrscheinlich Heinrich der Seefahrer gewohnt, wenn er sich in Sagres aufhielt. Die alten
Gemäuer haben sich gesenkt und sind akut einsturzgefährdet, weshalb das em-
pfehlenswerte Restaurant (Fortaleza do Beliche) und die kleine Kuppelkapelle zu Ehren
der hl. Katharina geschlossen wurden (ob irgendwann wiedereröfnet wird, steht noch
nicht fest). Gesperrt ist auch der steile Fußweg hinab zum Meer, wo vor einigen Jahren
drei deutsche Fallschirmspringer von einer großen Welle erfasst wurden und für immer
ins Meer gespült wurden. Hier legten früher Segelschife an, um ihre Trinkwassertanks
aufzufüllen. Nicht unbedingt etwas für Kinder, da es kein Geländer, sondern nur einzelne
Stützpfosten gibt.
Cabo de São Vicente war ein heiliger Ort und zog folglich Pilger an. Aus der Zeit um 3000
v. Chr. stammen die alten Hünensteine, die man in der Gegend fand. In der Antike war die
äußerste Landspitze Europas unter anderem dem Saturn geweiht. Etwa 100 v. Chr. wird
von heiligen Trinkzeremonien berichtet. Die Christen übernahmen diese Tradition, indem
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