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Í Manzana de las Luces * [E6]
verlegt? Eine Führung durch den Lich-
ter-Block bietet Einblick in sorgsam
restaurierte, kleine Tunnelabschnitte.
Wer mehr von der kolonialen Stadt
und ihren unterirdischen Gängen se-
hen will, sollte sich zum Zanjón (De-
fensa 755, www.elzanjon.com.ar)
aufmachen. Sonntags etwa kann
man von 13 bis 18 Uhr alle halbe
Stunde für 55 bis 75 Pesos einen
Ausflug in die Vergangenheit von Bu-
enos Aires unternehmen.
µ Perú 272, Zentrum, Tel. 43433260,
www.manzanadelasluces.gov.ar,
Führungen: Mo.-Fr. 15 Uhr, Sa./So.
15, 16.30, 18 Uhr, 20 Pesos, Subte A:
Perú, Subte D: Catedral, Subte E: Bolívar
Geheimnisumwittert und geschichts-
trächtig sei der Straßenblock, beto-
nen kulturbeflissene Porteños, denn
in der Manzana de las Luces, dem
„Häuserblock der Lichter“, finden
sich die ältesten erhaltenen Überres-
te des kolonialen Buenos Aires.
Ab 1661 residierten hier die Jesui-
ten, die im Zeitalter der Eroberung Ar-
gentiniens die Rolle der Intellektuel-
len übernommen hatten. Ihre Schu-
le, das Colegio San Ignacio, war rund
hundert Jahre Mittelpunkt des kultu-
rellen Lebens der Stadt - bis die Je-
suiten 1767 des Landes verwiesen
wurden.
Neben der Jesuitenschule, der Kir-
che San Ignacio Î und einem Heil-
kräuterladen befanden sich auf den
12.000 m² zwischen den Straßen Al-
sina, Moreno, Bolívar und Perú auch
die Lagerräume des Klosters für die
Waren aus den Missionen. In einem
Teil des Backsteingewölbes ist heu-
te der Mercado de las Luces (s. S. 17)
untergebracht, in dem geputztes Sil-
ber, Porzellan und bunte Ponchos
verkauft werden. Und dort, wo frü-
her die Schüler des Jesuitenkollegs
paukten, wird heute im monumenta-
len Gebäude der Eliteschule Colegio
Nacional von 1918 (CNBA, Bolívar
263) die Führungsriege Argentiniens
ausgebildet.
Mysteriös bleiben die beiden un-
tereinanderliegenden Tunnelnetze.
Angelegt zwischen dem 17. und 18.
Jahrhundert, verbanden sie Kirche,
öffentliche Gebäude und das Fort.
Die meisten Tunnel wurden beim Bau
der Subte zerstört und zugeschüttet
und ihr Geheimnis wurde nie gelüftet:
Handelte es sich um Fluchtwege der
Jesuiten? Wurden Waren darin ge-
schmuggelt oder heimlich Soldaten
Î Iglesia San Ignacio * [E5]
San Ignacio ist die älteste erhalte-
ne Kirche in Buenos Aires. Sie wurde
1734 geweiht und ist damit für Bu-
enos Aires unvorstellbar alt. Vorbild
war die barocke Jesuskirche in Rom,
die Mutterkirche des von Ignatius von
Loyola gegründeten Jesuitenordens.
In Inneren von San Ignacio findet
sich gar ein Stein mit der Jahreszahl
1675, der von Argentiniern ehrfürch-
tig bestaunt wird. Es ist das letzte
Überbleibsel der Kirche, die zuvor
hier stand. Ab 1686 war deren Front
neu errichtet worden, ab 1712 wurde
der Rest völlig neu gebaut.
Wie viele andere Kirchen auch
wurde das dreischiffige Gotteshaus
am 16. Juni 1955 von Peronisten
in Brand gesteckt, als sich Teile der
Armee gegen Perón erhoben. Bilder
und die Kirchenarchive verbrann-
ten damals, der vergoldete barocke
Holzaltar von 1767 überstand die
Feuersbrunst.
Lange Zeit lag die Iglesia San Ig-
nacio in einem verstaubten Dorn-
röschenschlaf. Jetzt ist sie frisch ge-
tüncht und auf Hochglanz poliert.
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