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µ Bolívar 225 (Ecke Alsina), Zentrum, Tel.
43312458, www.sanignaciodeloyola.
org.ar, musikalisch begleitete Messen:
Sa. 18 Uhr (mit Kinderchor und -orches-
ter), So. 12 u. 19 Uhr (Orgel und Chor),
Subte A: Perú, Subte D: Catedral, Subte
E: Bolívar
Schwarze Sklaven
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts
war Buenos Aires ein Zentrum des
Sklavenhandels. Über 20 Prozent der
Bevölkerung waren damals schwarz,
die meisten von ihnen mussten als
Haussklaven arbeiten. 1813 wurden
sie per Dekret befreit. San Telmo war
damals ihr Viertel, hier hatten sie ein
soziales Zentrum.
Heute ist ein schwarzer Porteño
nahezu unvorstellbar. Trifft man in
Buenos Aires auf einen Farbigen, so
handelt es sich meist um einen Bra-
silianer, der hier als Kellner arbei-
tet, oder einen New Yorker, der
Tango tanzt. Der Grund: Die arme,
farbige Bevölkerung wurde in den
Befreiungskriegen und im Bürger-
krieg an die Front geschickt. Die letz-
ten Schwarzen hat das Gelbfieber
1870/1871 dahingerafft.
Ï San Telmo ***
[E7]
San Telmo wird jedem Touristen
wärmstens ans Herz gelegt. Nicht
ohne Grund: Es ist das älteste Viertel
von Buenos Aires und das ursprüng-
lichste, auch wenn die meisten Kolo-
nialhäuser zerstört worden sind, viele
durch die Straßenerweiterungen von
1978. Ab 1979 stellte die Stadt Tei-
le des Viertels unter Denkmalschutz.
Heute ziehen sich Kopfsteinpflas-
tergässchen mit alten, niedrigen
Häusern durch das malerische Vier-
tel, Fassaden mit abbröckelndem
Putz stehen neben neugetünchten
Wänden, moderne Restaurants fin-
den sich neben uralten Eckcafés.
Dazu gibt es in der Nähe der Plaza
Dorrego Ó - noch - jede Menge An-
tiquitätenläden. Seit ein paar Jahren
werden die alteingesessenen Anti-
quitätenbasare allerdings von hippen
Designklamottenläden verdrängt. So
oder so: In San Telmo gibt es viel zu
stöbern und zu entdecken.
Lange Zeit war San Telmo ein ar-
mes Flusshafengebiet, dessen Was-
ser bis an den Paseo Colón heran-
reichte. Erst im 18. Jahrhundert wur-
den die Bewohner wohlhabender: Zu
den Fischern gesellten sich Kaufleu-
te und reiche Grundbesitzer mit ih-
ren schwarzen Sklaven. Die Schwar-
zen blieben dem Viertel auch verbun-
den, als sie 1813 freigesetzt wurden.
Als 1870/71 die Gelbfieberepidemie
ausbrach, wandelte sich das Viertel
völlig. Die Reichen flüchteten angst-
voll ins Barrio Norte und zurück blie-
ben die Armen: Einwanderer und
Schwarze. 15.000 Menschen star-
ben am Gelbfieber, zwei Drittel davon
waren Immigranten. Die Schiffe aus
Europa brachten aber ohne Unterlass
Nachschub an Menschen, die das
Viertel wiederbelebten. Die geflüch-
teten Reichen konnten auch daraus
Profit schlagen: Sie verwandelten ihre
verlassenen Häuser in conventillos,
Gemeinschaftswohnhäuser, in denen
sie Zimmer für Zimmer zu Höchstprei-
sen an die Immigranten vermieteten.
µ Subte C: Moreno und independencia,
Subte E: Belgrano, Colectivos 10, 24, 29
Ð Calle Defensa ** [E7]
Die kopfsteingepflasterte Defensa
ist die historische Achse von San Tel-
mo. 1807 marschierten hier die briti-
schen Truppen während der zweiten
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