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Rund ums Barrio Once
Provinz Buenos Aires am 11. Septem-
ber 1852 gegen die förderale Regie-
rung Urquizas, fuhren einstmals Züge
nach Mendoza. Doch nach der Pri-
vatisierung 1992 unter Menem wur-
de der Schienenverkehr stark einge-
schränkt. Trotz eines „Megaplanes
Eisenbahn“ der Regierung Kirch-
ner aus dem Jahr 2006 verfällt das
Schienennetz aus Kostengründen
immer mehr. Und so geht es von hier
aus nur noch bis zum Wallfahrtsört-
chen Luján.
Das Barrio Once ist ein ehemals
jüdisches Viertel. Heute wohnen Tür
an Tür mit den alteingesessenen Ju-
den viele Koreaner, die wie die Juden
Ô Barrio Once *
[ck]
Das Once-Viertel ist quirlig und leben-
dig. Fliegende Händler breiten Uh-
ren und Socken auf den Bürgerstei-
gen aus, dazwischen drängen sich
Menschen, die in den schmalen Lä-
den günstig T-Shirts, Schuhe und Un-
terwäsche einkaufen. Am dichtes-
ten ist das Gewühl rund um das gel-
be Bahnhofsgebäude aus dem Jahr
1896. Von der Estación Once de
Septiembre, einem der drei zentra-
len Kopfbahnhöfe von Buenos Aires
und benannt nach dem Aufstand der
Der Königsweg: Avenida Rivadavia
In dieser an Superlativen so reichen
Stadt trägt die Avenida Rivadavia den
Titel „Längste Stadtstraße der Welt“.
Als „Camino Real“ (Königsweg) führte
sie im Jahr 1782 über 1000km bis nach
Mendoza. Ihren heutigen Namen er-
hielt sie 1857 zu Ehren Bernardino Ri-
vadavias, der Führer in den Unabhän-
gigkeitskriegen und 1826/27 kurz eine
Art erster Präsident Argentiniens war.
Heute erstreckt sich die Avenida Ri-
vadavia über rund 40 km nach Westen
bis Merlo und führt als Ruta Nacional 7
am Wallfahrtsort Luján vorbei immer
weiter nach Westen. Die Straße teilt Bu-
enos Aires in eine Nord- und eine Süd-
hälfte: Straßen, die die Avenida durch-
schneidet, tragen nördlich einen ande-
ren Namen als südlich, und alle Haus-
nummern fangen hier bei Null an.
Die „Längste Stadtstraße der Welt“
beginnt großräumig an der schönen
Plaza de Mayo É , um dann schmal
und unscheinbar im Schatten der
glanzvollen Avenida de Mayo zu ver-
laufen - bis zur Plaza del Congreso Ø .
Dann beginnt ihr Leben: Die Straße
wird breiter und lichter und hinter
dem Kongresspalast Ù bietet sie al-
les, was der Mensch so braucht, vom
Supermarkt zum Papierwarenladen,
vom Friseur bis zum Blumenstand.
Langsam gerät der Fußgänger in das
Gedränge der fliegenden Händler,
die am Rand des Bürgersteigs Wecker,
Regenschirme und Socken ausbreiten,
während andere Handzettel verteilen,
die für Prothesen oder einen Anwalt
werben. An der Kreuzung zur Aveni-
da Pueyrredón, die direkt ins Herz des
Barrio Once Ô führt, ist das Gewühl
am größten.
Während es auf der Rivadavia im-
mer weiter geradeaus geht, vorbei an
der ärmlich-kahlen Plaza Miserere hin
zu den Wohnvierteln Flores und Flo-
resta, stürzt sich der Besucher ins Ge-
tümmel der Avenida Pueyrredón.
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