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Surströmming - die Kunst der Fermentierung
In vielen Ländern dieser Erde gibt es
kulinarische Spezialitäten, die nur
(bis auf wenige Ausnahmen) die Ein-
heimischen zu schätzen wissen. Besu-
cher und Zugereiste drehen sich meist
schaudernd ab von den gebratenen
Ratten, den frittierten Maden oder den
knusprigen Vogelspinnen. In Schwe-
den heißt eine solche „Ekel-Delika-
tesse“ Surströmming und ist sicher in
Konservendosen gelagert. In den Do-
sen befinden sich ausgewachsene He-
ringe, die bereits mehrere Gärungsstu-
fen durchlaufen haben.
Nach dem Fang im Frühjahr wer-
den sie über acht bis zehn Wochen in
einer Salzlake gelagert, bevor sie im
Juli eingedost werden. Dort geht der
Fermentierungsprozess jedoch min-
destens vier Wochen weiter, bis tradi-
tionell am dritten Donnerstag im Au-
gust die Surströmming-Saison eröffnet
wird. Als Gütesiegel für den passenden
„Reifegrad“ der verrotteten Herin-
ge zieht man die Konservendosen zu
Rate: Sind sie kräftig ausgebeult, ist
der Fisch verzehrfertig.
Als Vorsichtsmaßnahme sollten die
Dosen nur unter Wasser geöffnet wer-
den, da die herausspritzende Fermen-
tationsflüssigkeit einen durchdringend
penetranten Gestank verbreitet, mit
dem man sich in seinem sozialen Um-
feld sicherlich keine Freunde macht.
Auf dünnem Brot mit roten Zwiebeln,
kleinen Kartoffeln und einer Soße aus
saurer Sahne wird der Surströmming
zumeist serviert, dazu wird gern Milch
und Schnaps gereicht. Guten Hunger!
Anmerkung am Rande: auch Freun-
de des Surströmmings sollten beach-
ten, dass es seit einigen Jahren bei Bri-
tish Airways und Air France verboten
ist, entsprechende Konservendosen im
Flugzeug mitzuführen, da angeblich
Explosionsgefahr besteht.
stück ab 45 Skr und Lunch ab 65 Skr,
außerdem italienische Kaffeespezialitä-
ten und leckere belegte Baguettes.
c48 [J7] Egg & Milk @@ , Övre Husargatan
23, Tel. 031 7010350, tägl. 7-15 Uhr.
Der Name wie auch die Inneneinrich-
tung im Stile amerikanischer Diners der
1950er-Jahre lassen schon sehr gut auf
die Speisekarte schließen: Pfannkuchen
mit Sirup, Bagels, Eier auf vielerlei Art
zubereitet und große Kaffeetassen domi-
nieren dieses Frühstückscafé. Vor dem
Café gemütliche, wenn auch vom Ver-
kehrslärm beeinträchtigte, Sitzmöglich-
keiten in der Göteborger Sonne.
c49 [K6] Espressobar Nöller @@ , Haga
Nygata 28, Tel. 031 135361, www.
noller.se, Mo.-Do. 8-20, Fr. 8-19,
Sa.-So. 9-19 Uhr. Sachliches Design
- irgendwo zwischen retro- und Avant-
gardestil - dominiert den optischen Ein-
druck dieser Kaffeebar. Die köstlichen
Kaffeespezialitäten bereitet der Chef teil-
weise noch persönlich zu - ein gebürtiger
Deutscher, der durch einen Beamtenfeh-
ler einen neuen Namen erhielt: aus Möl-
ler wurde Nöller!
c50 [J6] Jacob's Café, Haga Nygata 10,
Tel. 031 7118044, Mo.-Sa. 10-19 Uhr
(sonntags ab 11 Uhr). Innen dominie-
ren rustikale Holzmöbel das Bild, außen
kleine Sitzgarnituren mit - im Sommer -
optimaler Sonneneinstrahlung: breites
Getränkesortiment sowie kleine Snacks,
Salate und Sandwiches (jeweils um die
70 Skr).
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