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Kinky Friedman - Jüdischer Cowboy,
Countrysänger, Krimiautor und Politiker
Mit 50 „fett, fabelhaft und finanziell ver-
sorgt“ zu sein, hatte der Musiker und Kri-
miautor Kinky Friedman einmal als sein
Lebensziel angegeben. Berühmt und ver-
mögend dürfte der 1945 geborene Texa-
ner mit Zweitwohnsitz Greenwich Village
inzwischen sein. Auch wenn der Name
(noch) nicht in Bestsellerlisten auftaucht,
hat der „Zwitter aus Groucho Marx und
Sam Spade“ (so die Chicago Tribune)
längst auch in Deutschland eine einge-
schworene Fangemeinde. Er ist der Pro-
totyp des ausgeflippten Village-Bohemien
und in seinen Krimis persifliert er sich in
der Hauptperson selbst, als wenig erfolg-
reichen Musiker, regelmäßigen Kneipen-
geher und „Hobby-Detektiv“.
Seine eigenwilligen, streitbaren Kri-
mis sind v. a. wegen der flapsigen, über-
schäumenden Sprache und der Beschrei-
bung New Yorks lesenswert. Über die Sto-
rys gehen die Meinungen auseinander:
Für die einen ist Kinky genial, die ande-
ren schütteln über den Sonderling nur
den Kopf. Seine „New York Mysteries“
kennzeichnet nicht nur Witz und schwar-
zer Humor, sondern eine Authentizität,
die so weit führt, dass man seine Bü-
cher auch als Bar- und Restaurantführer
verwenden kann.
Die meiste Zeit verbringt der Texa-
ner Friedman jedoch auf seiner Ranch
im heimatlichen Texas, inmitten aller-
lei Getiers und unzähliger Kinder. Be-
vor er sich als Krimiautor einen Namen
machte, war er mit dem Friedenskorps
auf Borneo, arbeitete als Cowboy und als
Countrysänger. Seine Band hieß „Texas
Jewboys“ und Ringo Starr und Eric Clap-
ton gaben kurze Gastspiele. Der Bandna-
me deutet es an: Kinky ist jüdischer Her-
kunft. Er bezeichnet sich als „berühmtes-
ten Juden neben Jesus Christus“ und zu
den aussagekräftigen „Hits“ seiner Mu-
sikerlaufbahn gehören Titel wie „They
ain't makin' Jews like Jesus anymore“,
„I'm proud to be an asshole from El
Paso“ oder „Drop kick me Jesus through
the goal posts of life“ ...
Kurzzeitig widmete sich der schreiben-
de und singende Cowboy auch der Poli-
tik. 2006 bewarb er sich vergeblich für
das Amt des Gouverneurs von Texas und
2010 unterlag er bei der Wahl zum Agrar-
beauftragten. Ende 2014 will er es erneut
versuchen ...
lich von Boutiquen und Modeläden ab-
gelöst und alteingesessene Restaurants
wie Veselka's (144 2nd Ave./9th St.) be-
kamen internationale Konkurrenz. Lang-
sam ist ein Aufschwung unübersehbar,
das East Village liegt voll im Trend und
tritt in Konkurrenz zu SoHo. Die skurri-
len, dubiosen und kuriosen Figuren von
früher sind weitgehend verschwunden -
sie würden auch nicht mehr zu den auf-
geputzten Designershops und Bouti-
quen, den schicken Cafés, Bars und Re-
staurants v. a. rund um den Tompkins
Square Park passen. Selbst in der Regi-
on der vormals geschmähten Alphabet
Avenues - den Avenues A, B, C und D -
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