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SoHo und TriBeCa
Das alte Lagerhausviertel SoHo mit
dem denkmalgeschützten Cast Iron Dis-
trict machte einen dramatischen Wan-
del vom hässlichen Fabriken-Niemands-
land zum Vorzeigeviertel durch. Ateliers,
Werkstätten und Galerien zogen in die
Hallen ein und das Loft als neue Form
des Wohnens ohne Raumgrenzen war
geboren. Die ganze Region avancierte
zum Stadtteil der Künstler und Ausstei-
ger und gehört inzwischen zu den In-Vier-
teln New Yorks mit ausgefallenen Shops
und teuren Lokalen in den alten renovier-
ten Lagerhäusern. Gerade der Abschnitt
zwischen Broadway und West Broadway
sowie Broome und Prince Street ist ideal
zum Bummel. Sehenswerte Architektur,
ausgefallene Läden, darunter solche mit
ungewöhnlicher Avantgarde-Kleidung,
und Lokale aller Art laden ein. Zuneh-
mend veranlassen die steigenden Woh-
nungspreise in SoHo allerdings mehr
und mehr Bewohner, sich im südlichen
Teil von TriBeCa anzusiedeln, das auf
dem besten Wege ist, zum neuen Trend-
viertel aufzusteigen.
In den späten 1970er-Jahren hat sich
SoHo zur Konkurrenz für das feine Kunst-
und Galerienviertel in Uptown entwickelt.
Die meisten Galerien befinden sich zwi-
schen Grand und Houston Street, Broad-
way und West Broadway.
SoHo und TriBeCa breiten sich westlich
der Lower East Side und des Broadway
aus. Und sie zeigen die Vorliebe der Ame-
rikaner, lange Wörter abzukürzen: So be-
deutet SoHo nichts anderes als „South
of Houston“ und bezeichnet damit die
geografische Ausdehnung des Viertels
zwischen West Houston - „Hauston“ ge-
sprochen - und Canal Street. TriBeCa
steht für „Triangle Below Canal“, also für
das Areal südlich der Canal bis zur Cham-
bers Street (North Battery Park City). Der
Broadway begrenzt beide Viertel im Os-
ten, der Hudson River im Westen. Als
neueste Viertel hat sich Nolita („North
of Little Italy“) herausgebildet, das sich
nördlich des Italienerviertels um Lafayet-
te, Prince und Spring Street, östlich des
Broadway erstreckt. Hierher „schwappt“
die Infrastruktur von SoHo über und „er-
obert“ sich mit kleinen Läden, Cafés
und Lokalen ein neues Areal. Besonders
lohnt sich ein Bummel entlang der Prince
oder der Spring Street, etwa vom Broad-
way ostwärts bis zum New Museum Û .
Als die Vergnügungsindustrie im 19. Jh.
nordwärts ins Village gezogen war, verfiel
SoHo zusehends. Erst als die expandie-
rende Textilindustrie in der zweiten Hälfte
des 19. Jh. auf den billigen Grundstücken
Einzug hielt und sweat shops, große Näh-
säle, entstanden, ging es wieder bergauf.
Für diese Zweckbauten eignete sich be-
sonders die um 1850 entwickelte Eisen-
bauweise und es entstanden die SoHo bis
heute prägenden Cast Iron Buildings. In
den 1960er-Jahren drohte zwar der Ab-
riss der teils aufgelassenen, teils als La-
ger und Werkstätten umgenutzten Hallen,
doch aktive Denkmalschützer konnten die
Tabula rasa abwehren.
Þ SoHo
(Cast Iron District) ** [D20]
Als Ausgangs- und Endpunkt eines Rund-
gangs durch SoHo empfielt sich die Sub-
way-Station Prince Street (Ecke Broad-
way, Linien N, R). Berühmt ist SoHo für
seine alten Hochhausbauten. Eines da-
von ist das Singer Building (561-63
Broadway), 1904 von Ernest Flagg als
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