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Entweder ziehen sie sich verschreckt zurück, oder
sie „machen dicht“, und der so Agierende wird
automatisch als die schuldige Partei angesehen.
Im schlimmsten Falle fördert dieses Benehmen
aggressive und gar gefährliche Situationen, da die
Thais sich in einer solchen ungewohnten Situation
bedroht fühlen. Die thailändische Methode, sol-
che Momente zu meistern, ist die des jai yen oder
„kühlen Herzens“, das in jeder Lage überlegen,
geduldig und unerschütterlich ruhig bleibt.
Lautes Gehabe im Restaurant, im Bus oder an
anderen öffentlichen Orten gilt als Ausdruck von
Grobschlächtigkeit und trägt nicht dazu bei,
Freunde zu gewinnen. Die Thais lieben sanfte, ru-
hige Stimmen und Menschen, die sich nicht aus
der Fassung bringen lassen. Lautes Gelächter ist
ebenfalls zu vermeiden.
Geiz ist eine der verhasstesten Eigenschaften in
Thailand, und wer sich nicht allzu unbeliebt ma-
chen will, muss gelegentlich die Rechnung für die
gesamte Tischrunde begleichen. Das „going
Dutch“, das penible Aufteilen der einzelnen Antei-
le an der Rechnung, empfinden die Thais als ver-
abscheuungswürdig kleinkariert. Das Wort ki-niau
(= geizig) ist wahrscheinlich eines der ersten, das
der Ausländer in Thailand lernen wird.
Das Werfen von Gegenständen gilt als unhöf-
lich und derbe. Wer gar Essen oder Essensreste
durch die Gegend wirft, schockiert damit seine
Umwelt und stempelt sich zum Grobian.
Das Anfassen von Personen in der Öffentlich-
keit gilt als unhöflich, es sei denn in einer Mutter-
Kind-Beziehung o.Ä. Männer, die Frauen so be-
rühren, degradieren diese zu unrespektablen Per-
sonen und eventuell sogar zu Prostituierten. Ne-
benbei stellt der Mann sich damit selber als „un-
gehobelter Klotz“ dar.
Die Königsfamilie genießt höchste Verehrung,
und abfällige Kommentare dazu sind absolut zu
unterlassen. Nicht nur, weil damit die Thais aufs
Tiefste beleidigt würden, sondern weil auf die Ma-
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