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Programmierung erstellt wurden, kann UML (Unified Modeling
Language) [Burkhardt, 97] verwendet werden (8 verschieden
Diagramme für jeden denkbaren Fall).
In der Praxis kann man aber schon froh sein, wenn im Pro-
grammkode hin und wieder eine Kommentarzeile auftaucht.
Hauptsächlich bei Programmen, die firmenintern von eigenen
Mitarbeitern entwickelt wurden, fehlt ein Großteil der Doku-
mentation, weil dafür keine Zeit vorhanden war. Sobald die
Applikation nämlich läuft, interessiert sich niemand mehr dafür.
Wenn dann der Programmierer die Firma verlässt, ist meistens
kein Stellvertreter vorhanden (kostet nur Geld), der sich mit
der Programmierung auskennt. Vielfach können diese Pro-
gramme dann nicht mehr gewartet oder erweitert werden und
erreichen damit das Ende ihres Lebenszyklus.
Punkt 2 ist auch leicht einsehbar. Welcher Programmierer hat
schon Zeit, jede kleine Änderung in der Dokumentation nach-
zuführen, wenn schon der nächste Auftraggeber Schlange
steht, um seinen Wunsch anzubringen (normalerweise mit Pri-
orität 1 und Dringlichkeit: sofort)? Eine gewisse Abhilfe können
da nur Software-Entwicklungssysteme bringen, die den Pro-
grammierer dazu zwingen, Kommentare zu hinterlegen (ob
diese dann aussagekräftig sind, sei mal dahingestellt).
Bezüglich Datenmodell gibt es immerhin die Möglichkeit, mit-
tels geeigneter Software eine Rückdokumentation der beste-
henden Datenbank zu erstellen, sofern die Beziehungen pro-
grammiert wurden. Man hat dann zwar wieder das Datenmo-
dell (allerdings nur mit 1-c und 1-mc-Beziehungen), doch die
Beschreibung der Tabellenattribute muss man sich weiterhin
aus den Fingern saugen.
Punkt 3 wurde bereit bei Punkt 1 abgehandelt. Die Doku-
mentation kostet primär Zeit und Geld. Es lässt sich damit aber
kein Geld verdienen, sondern höchstens einsparen (ein gut
dokumentiertes Programm hat einen längeren Lebenszyklus,
ein fremder Programmierer kann sich schneller einarbeiten und
benötigt folglich weniger Zeit für Programmänderungen). In
Zeiten von kurzfristiger Gewinnmaximierung und Shareholder
Value erstaunt es aber nicht, dass die Dokumentation als etwas
Unproduktives wahrgenommen und vernachlässigt wird.
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