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rühmte Bodenmosaik zieht Besucher
an, mit 70 Quadratmetern Fläche ist es
das größte zusammenhängende der
Romanik in Frankreich.
nem einzigen Schiff mit drei quadrati-
schen Jochen, auf das ein doppeltes
Querschiff folgt und schließlich der
Chor mit drei Apsiden; er wurde nach
Zerstörungen in der Revolution wie-
derhergestellt.
Was diese Kirche von anderen pro-
venzalischen Abteikirchen unterschied,
war ihre reiche Dekoration mit Fres-
ken und Mosaiken. Man muss sich
dazu vergegenwärtigen, dass es sich
nicht, wie etwa in Sénanque, um eine
zisterziensische Gründung handelte,
sondern um einen Ableger von Cluny,
und der Geist von Cluny verlangte,
was die Zisterzienser ablehnten: präch-
tige Dekoration zum Lobe Gottes.
Geblieben ist von dieser Ausschmü-
ckung das einzigartige Bodenmosaik
in der Apsis. Ende des 19. Jh. entdeck-
ten es die Benediktinermönche; sie er-
kannten seinen Wert, fotografierten es
und bedeckten es dann zum Schutz
wieder mit Erde. 1976 begann, teilwei-
se in Périgueux bei Bordeaux, die auf-
wendige Restaurierung, anschließend
bekam das Mosaik eine neue Unter-
lage. Das ganze Werk, dessen Mar-
morsteine wohl aus zerstörten römi-
schen Bauten stammen, ist mehr oder
weniger in drei Farben ausgeführt: rot,
schwarz und weiß. Zu sehen sind sa-
genhafte Pflanzen und Tiere. Vorherr-
schendes Thema ist, typisch für die Ro-
manik, der Kampf Gut gegen Böse,
verkörpert etwa durch einen Ritter, der
seine Lanze in das Maul eines Dra-
chens stößt. Bis in die kleinsten Details
steckt das Mosaik voller Symbolik. So
umgibt die Hand jenes Ritters ein Kreis,
das Symbol der Vollkommenheit.
Geschichte
Das außergewöhnliche Plateau in
350 Metern Höhe war schon 2000
Jahre vor unserer Zeitrechnung besie-
delt. Steinsetzungen zeigen, dass es
damals schon ein heiliger Platz gewe-
sen sein muss. Das Kloster gründete
im 10. Jh. der Bischof von Sisteron,
dessen Familie das Gelände gehörte;
er schenkte es dann dem Kloster
Cluny, dessen damaliger Abt aus der
Provence stammte. Unter dem Schutz
dieses mächtigen Mutterordens ge-
dieh Ganagobie, blieb aber mit bis zu
13 Mönchen recht klein.
Im Spätmittelalter begann der Nie-
dergang von Ganagobie bis hin zu sei-
ner Plünderung durch Hugenotten
1562. Inspektoren aus Cluny fanden
1579 das Kloster verlassen vor. Die
Entwicklung beschleunigte sich noch
mit Revolution und Säkularisierung
zwei Jahrhunderte später. Heute wird
das Kloster von Benediktinermön-
chen von Sainte-Marie-Madeleine aus
Marseille geführt.
Rundgang
Die heute noch bestehenden Ge-
bäude stammen aus der Blütezeit des
Klosters und sind also romanisch; eini-
ge Nebenbauten kamen in späteren
Jahrhunderten hinzu.
Für Besucher zugänglich ist die Kir-
che aus der Mitte des 12. Jh. Außeror-
dentlich schlicht, besteht sie aus ei-
 
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