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Gegen den Staatsstreich Napoleons III .
organisierte sich eine wichtige republi-
kanische Erhebung im unscheinbaren
Mane. Das war 1851 und natürlich flo-
hen die Unterlegenen in die Wildnis.
Auch im Zweiten Weltkrieg, der Zeit
deutscher Besatzung, organisierte
sich Widerstand in Forcalquier.
schiffe aus dem 17. Jh. erzeugen einen
etwas disparaten Gesamteindruck.
Ähnliche Verwirrung stiften indes die
Öffnungszeiten, auch hier wäre noch
manches Rätsel zu entschlüsseln.
Nichtsdestotrotz genoss Notre-Dame
den Status einer Konkathedrale, da
Forcalquier Zweitsitz des Bischofs von
Sisteron war.
Ansonsten gibt es Geschäfte am
Platz, abends mobile Pizzabäcker und
ein Kino. Dieses mochte in einer Ge-
gend voller Kapellen auch nicht
zurückstehen und hat sich in einer ein-
gerichtet: Mit klassischer Fassade be-
stückt, gehörte die Kapelle zu einem
im 17. Jh. errichteten Kloster. In Teilen
davon ist auch die Mairie unterge-
bracht.
Die eigentliche Altstadt liegt unmit-
telbar am Fuße des Hügels, sie wirkt
ebenso gemütlich-verschlafen wie he-
runtergekommen. Feucht ist es in den
Gassen und bestimmt nicht eben ge-
sund für die Bewohner. Dementspre-
chend bilden die kaum restaurierten
Altbauten auch ein sozial schwaches
Viertel. Das bürgerliche Forcalquier ist
in schmuckere Einfamilienhäuser am
gegenüberliegenden Hang emigriert.
Dennoch ist der Ort offenbar alles an-
dere als reich. Der Tourismus hat hier
die Landflucht noch nicht finanziell
wettgemacht.
Wer noch etwas mehr Zeit hat,
könnte sich den Couvent des Corde-
liers anschauen, der im 13. Jh. ent-
stand, allerdings durch Religionskriege
und Revolution stark mitgenommen
wurde. Die mittelalterlichen Teile sind
restauriert (an der Rückseite der Ka-
Sehenswertes
Forcalquier, dieser markante Name
leitet sich ab von seiner markanten La-
ge - an einem Felsen, dessen Spitze
aus Kalkgestein (calquier) besteht.
Unter diesem Kalkgestein nun kon-
densierte aus tieferen Schichten auf-
steigendes Wasser, man legte einen
Brunnen an - die fontaine des Kalkfel-
sens oder Font calquier.
Auf dem Felsen stand einst die Zita-
delle, Sitz eben jener Grafen, die über
den Mini-Staat Forcalquier herrschten.
Bis auf einige Ruinen ist davon nichts
mehr zu sehen. Heute krönt den mit
620 Metern höchsten Punkt des Ortes
die neobyzantinische Kapelle Notre-
Dame-de-Provence von 1875 mit ei-
ner goldenen Madonnenstatue -
Kitsch, wie das 19. Jh. ihn uns häufig
hinterlassen hat. Jedenfalls lohnt der
knapp zehnminütige Aufstieg schon
wegen des schönen Rundblicks.
Mittelpunkt des Ortes, gleich am
Fuß des Hügels, ist die Place du Bour-
guet mit der angrenzenden mäch-
tigen Seitenfassade der Kirche Notre-
Dame. Vorherige Bauten ersetzend,
stammen ihre ältesten Teile aus dem
Übergang vom 12. zum 13. Jh. Das ro-
manische Hauptschiff, der schon goti-
sche Chor und schließlich die Seiten-
 
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