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stutzt, um weniger dem Mistral ausge-
setzt zu sein. Das kleine Wahrzeichen
von Valensole aber ist der Brunnen an
der Place Thiers, der aus dem 17. Jh.
stammt und heute unter Denkmal-
schutz steht.
In und um Valensole arbeiten acht
Lavendel-Destillerien. Die meisten
sind auf Anfrage durchaus bereit, Tou-
risten einen kleinen Einblick zu ge-
währen.
Information i
Office de Tourisme, Place de Héros de la
Résistance, 04210 Valensole, Tel. 04.92.74.
90.02.
Unterkunft N
Hôtel-Restaurant Piès **/ ⁄⁄ , Route de Pui-
moisson, Tel. 04.92.74.83.13. Ein Logis-de-
France-Haus außerhalb des Ortes.
Verkehrsverbindungen J
Bus: Der nächste Busbahnhof ist in Manos-
que, s. dort.
chen Schaffens erkennen wie schon
den Vorboten abgründiger Einsamkeit
und unberührter Weite. Das ist eine
ganz eigene, eine ganz andere Pro-
vence, vor deren Tor man hier steht -
um umzukehren in vertrautere Gefilde
oder um es aufzutun und Zugang zu
suchen.
So mag es gar nicht verwundern,
dass dieses entlegene Forcalquier einst
Mittelpunkt eines kleinen Staates
war. Das antike Dorf, im Mittelalter zu
einem bedeutenden Marktplatz aufge-
blüht, regierte im 12. Jh. selbstständig
über die umliegenden Dörfer und riva-
lisierte mit den Grafen der Provence,
denen es aber bald darauf zufiel. Vor-
her führte es einen Hof mit allem, was
dazugehörte: Diplomaten, Troubadou-
ren und eigener Währung. Zudem
hatte der Bischof von Sisteron hier sei-
nen zweiten Sitz. Dass diese Blüte in
das 12. Jh. fiel, ist erfreulich deswegen,
als es eine Reihe romanischer Bau-
werke in der Umgebung hinterließ.
Nun ist Forcalquier einer jener weni-
gen Orte, die seitdem nicht gewach-
sen sind, sondern an Einwohnern ver-
loren haben - Folge einer Reihe von
Krisen. Es ging los mit der Pest von
1348, dann mit der gewaltsamen Ein-
gliederung auch dieses Landstrichs zu
Frankreich - Ludwig XI. ließ Forcal-
quier von einem Hügel aus beschie-
ßen, der noch heute La Bombadière
heißt -, es setzte sich fort mit den blu-
tigen Religionskriegen. Als habe es sei-
ne einstige Unabhängigkeit auf ewig
zu aufständischem Eigensinn be-
stimmt, blieb in diesem herben Land
ein widerständischer Geist lebendig:
Forcalquier
Bei Forcalquier, nördlich von Manos-
que, beginnt die eigentliche, einsame
und herbe Hochprovence. Wie ein
letzter Vorposten pflegt das große
Dorf - oder die kleine Stadt, ganz wie
man will - die angestammte Rolle als
zivilisatorischer Kristallisationspunkt ei-
nes ansonsten unwirtlichen Land-
strichs, der bis hinauf zu den stillen
Gipfeln der Montagne de Lure reicht.
In Forcalquier kann man so mit dem
gleichen Recht eine Insel menschli-
 
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